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160
165
170.
175.
180
185.
190.
Saltzburg, der bischoflichen Stat.
Die großlich aufgenommen hat.
Mit sundern und gmainen Gebeuen
Thuet man's noch teglichen verneuen;
Ja, sechst innen das fürstlich, groß
5chön wolerbaut und notsest Schloß
Auf gelling Fels vor obgenannt
Dergleich nit viel sind im Deutschland
Mit seiner Wer und Vorrat innen,
Heziert mit Vorweren und Sinnen
Das auch beide, bei Tag und Nacht
Wird fleißig behuet und bewacht,
Sechst auch in der Stat den Aschhof,
Darin denn wonet der Bischof
Mit seinen festlichen Gemachen,
Dein Herz wuerd dir vor Freuden lachen,
Wie all Ding darin ist orniert,
Dergleich wie der Thuom ist geziert,
Da singt man all Tagzeit an Mitel,
Da ist ein Erwirdigs Capitel
Alle Chumherren gar an Tadel,
Doctores oder von dem Adel,
Auch sind in der Stat auf und nieder
Hiel schöner Häuser hin und wieder,
Welche erbaut sind von Quader,
Inwendig getäfelt mit Flader,
In die Höch aufbaut mit drei Geden,
Mit viel Gwelben und eisren Leden,
Mit kalten Kellern und mit Brunnen,
Auch kumet in die Stat gerunnen
Ein Bach, den haisset man die Alben,
Den man kann schwellen allenthalben
In Bruensten und in Feuersnot.“
v. 160: großlich — ansehnlich, mächtig.
V. 161: sundern — besonderen.
v. 164: notfest vergl. v. 78.
J. 165: gelling — hart, nackt.
v. 168: Vorweren — Vorwerken, Schutzwerken.
v. 1773 all Tagzeit — horae, Gebetsstunden. an Mittel — unausgesetzt, beständig.
V. 179: an Tadel — ohne Tadel, untadelig.
v. 1858: Geden — gaden, Geschoß.