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strebungen seines Gründers, mit dem gewerblichen Ent-
wicklungsgange der Emporien der Industrie gleichen
Schritt zu halten, von kleinem Anfange durch fortwährende
Erweiterungen zu seiner jetzigen Bedeutung aufge-
schwungen. Das Fabrikgeschäft besteht in einem Atelier
zur Anfertigung kunstgewerblicher Arbeiten in dem Ge-
biete der Buchbinderei und der Lederwaaren, mit ein-
schlägigen Metallarbeiten (Handlungs- und Geschäfts-
büchern, Albums u. s. w.), sowie der Fabrikation feiner
Etuis- und Portefeuillewaaren. Das Handels- und Detail-
geschäft unter der Firma: „Internationaler Bazar‘ ver-
einigt, wie aus dem gratis abgegebenen Kataloge zu er-
sehen, die besten Gegenstände des gesammten industriellen
Gebietes, und zwar Buchbinderwaaren, Schreibmaterialien,
Zeichnen-, Bureau- und Komptoirrequisiten, Lederwaaren
und Reiseeffecten aller Art, Metallgusswaaren in Cuivre
poli, Altsilber, Zink- und Eisengusswaaren, Kunstschlosser-
arbeiten, Reproduktionen von Gegenständen nach alten
Mustern, Majolika-, Terracotta-, Fayence-, Porzellan-, Glas-
waaren und Emailarbeiten, ja selbst Erzeugnisse der bil-
denden Kunst, Kopieen nach berühmten Meistern etc.,
und schliesslich A. W. Fabers sämmtliche Fabrikate. Man
sieht, dass die Reichhaltigkeit dieses Bazars dazu berech-
tigt, denselben als eines der grössten Waarenlager gleicher
Art in Süddeutschland zu bezeichnen.
An Stelle der ehemaligen polytechnischen Schule
wurde 1867 eine Industrieschule vom Staat errichtet,
welche unter der Leitung des Königl. Rektors Fücht-
bauer sich als ein sehr förderndes Institut für den Be-
such der technischen Hochschule in München und für
gewerbliche und industrielle Ausbildung überhaupt bewährt.
Der heutige Handel Nürnbergs umfasst ausser dem
Manufakturwaarengeschäft hauptsächlich Hopfen-, Kom-
missions- und Speditionsgeschäfte, Kolonial-, Farb- und
Droguenwaaren. Auch das Bankgeschäft ist neben der
Königl. Bank sehr zahlreich vertreten. Zur Vorbildung
für den Handel besteht die städtische Handels-
schule (dem Theater gegenüber) unter Leitung des
Rektors Dr. Hagen. Das seit 1867 bestehende Real-
zymnasium (Rektor Dr. Dau miller) dient besonders zur
Vorbildung für die technische Hochschule. Eine Anstalt