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dafür, dass Dürer an der Ausführung der Rathausgemälde
völlig unbeteiligt war, bezeugt, wie sehr die ausführenden
Kräfte freie Hand hatten.
Die Aufgabe, Monumentalmalereien von diesem Umfang
und in so bedeutenden Dimensionen in ein paar Monaten her-
zustellen, war sicherlich keine leichte, erforderte grosse tech-
nische Erfahrung. Wenn Pencz mit unter denen war,
die damit betraut wurden, vielleicht sogar an
deren Spitze stand, so muss er, da er erst um 1500
geboren war, früh zu künstlerischer Reife gelangt
sein. Andererseits muss er dann aber auch in
nahen Beziehungen zu Dürer gestanden haben.
Der Meister hatte gewiss ein Wort mitzureden, als es sich um
die Auswahl der Kräfte handelte, denen die ehrenvolle Auf-
gabe zu Teil werden sollte, seine Entwürfe in monumentaler
Grösse auszuführen, und sicher hat er nur solche Künstler
empfohlen, deren Leistungsfähigkeit er kannte, die zu seiner
Umgebung gehörten.
2. Penecz und die Wandmalereien an der Südwand
des Nürnberger Rathaussaales.
Verschiedene Anzeichen scheinen darauf hinzuweisen, dass
Pencz Gelegenheit gehabt hat, die in seinen jungen Jahren
im Rathaussaale seiner Vaterstadt erworbene Fertigkeit in der
monumentalen Wandmalerei später in demselben Raume zu be-
währen, mit andern Worten, dass sich seine Thätigkeit daselbst
nicht auf die Mitwirkung an der Bemalung der Nordwand be-
schränkt hat. Zur sicheren Gewissheit lässt sich diese Annahme
vorläufig freilich nicht erheben: das ist leider schon aus rein
äusserlichen Gründen, infolge der äusserst ungünstigen Licht-
verhältnisse, die meist im Rathaussaale herrschen, nicht möglich.
Immerhin sind die in Betracht kommenden Umstände zu
bedeutsam und auffallend, als dass die Frage länger unberührt
bleiben könnte.
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