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In einer Zedula zu dem Briefe an Wo Iff {Oreibt!) Tegel —
und daraus ergiebt fich, daß außer dem gleichjam offiziellen Tert
des Hauptbriefs bereit vorher über die Kaufmannsfacdhen verhandelt
Wurde —
„IB au Euer Chrw. in Yhrer Schrift anzeigen, daß Ihr
nicht modt bedenken, was die Freiheit der Kauffleute unze zu
den Sachen das Anlehen betreffend, darum die £. X. Majeftät
gegen unfere und der andern dreier Stadt in Forderung und
Handlung fteht, dienftlih fein mög, geben wir € ©, darauf
diejen Bericht, daß die k. £. Majeftät in denjelben Sachen ihren
Höchjten Grund darauf ftellt, daß die Kaufleute I. Majeltät
ohn Mittel unterworfen feien. Wo nun dem aljo, jo müßten
diejelben Kaufleute ohır Mittel vox dem £. Kammergericht
Rechtfertigung ihrer Sadjen nehmen; wo aber wir diefelben
privilegia erlangten, aljo daß alle Kaufmannshändel hiejelben
durch Recht entfdhieden werden, fo Hätten wir wahrhaftig und
gegründet Urfachen, der k. Majeftät: ihr Meinung und VBor-
Yaben zu benehmen, denn alsdann wären wir der unter=
tänigiten Hoffnung, Ihre Majeftät würden unferer Kaufleute
Kechterbietung vor un8 bringen laflen und Ihrer Majeftät
Brief und Freiheit nicht entgegenhandeln.“
Deutlidher konnte man fidh über die tHatjächlidh beabfichtigte
Airkung nicht ausfprechen. Daß das Privileg mit Rückiht auf
dieje Wirkung Hberhaupt nadgefucht wurde, das dürfte fi aus
einer anderen derartigen Bedula ergeben”), wo die Gefchichte der
Hrage im Zufammenhange nochmals erörtert wird. Danach Hatte
der Kaifer die Gefellichaften der Kaufleute in den vier Städten um
ein „tapfer Anlehen“ erJucht und al3 Grund angegeben, e8 fei durch
die Stände des Reichs auf dem Reichstage zu KXoftnig®) bewilligt
worden, daß die Gefellfhaften der Kaufleute dem Kaifer unmittel=
bar unterworfen feien, und e8 dürften aud ohne den Kaifer
feine Joldjen Gefellfhaften errichtet werden, welche eher nachteilig
als erfprießlidh feien und fein Mitleid mit dem KReidhe Hätten.
Der Katjer Hatte fich nit an die „gemeinen Kaufleute“
Jondern nur an etliche, die ZIuder, Imhoff, Hirkvogel und
Sutterer gewandt, Hatte aber einen ablehnenden Beicheid er
!) Cbenda S. 196.
?) BriefbuchH a. a. DO. S. 202V,
” Val. Ulmann, Kailer Maximilian Bd. II S, 623.