thumbs: Saecular-Feier der Naturhistorischen Gesellschaft in Nürnberg

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welche eine besondere Ehrenstellung unter seinen Stammesgenossen ein- 
genommen hat. Dasselbe war in einem Hügel mit den technisch vollendet 
ausgeführten Armreifen und einem Gürtelhaken, zusammenbestattet, ein 
wahrhaft fürstlicher Schmuck. 
Siebenunddreifsig Armreife bezeugen die Vorliebe mit welcher dieser 
Schmuckgegenstand getragen worden ist. Am Oberarm ist der glatte, mit 
zwei oder drei Rippen gezierte Reif die prägnante Form, während am Vorder- 
arm die Steigbügelringe mit Buckelverzierungen gewissermasen Mode sind, 
Halsringe sind seltener. Vier derselben mit Spiralwindungen und mit der 
beschriebenen vorzüglichen ornamentalen Verzierung barg der Hügel IV, 
Fingerringe sind einzeln gefunden worden, im Hügel 1 sind zwei Ringe mit 
zwei ovalen Löchern gelegen. Die Bestimmung dieser beiden Ringe, zu 
welcher Art Schmuck sie benützt worden sind, ob als Fingerringe oder 
Ohrringe, oder ob sie nicht beim Wehrgehänge angebracht gewesen sind, 
entbehrt der Klarheit. Ebenso mufs dahin gestellt bleiben, ob der Schmuck- 
ring, mit dem kleinen tonnenförmigen Ansatz im Hügelgrab VI und der in 
seinen Formen ihm verwandte Broncering zur Schmückung des Wehr- 
gehänges verwendet worden sind und die Miniaturausgabe dieser Ringe 
in Eisen ähnlichen Zwecken gedient hat. 
Die Ohrringe sind teils einfache Hohlringe, wie in Grab II, teils sehr 
kunstvoll gearbeitete Hohlringe, die in Feinheit der technischen Ornament- 
behandlung Glanzstücke bilden (Hügel X). Ein Bernsteinring und eine 
Bernsteinperle sind die letzten Zeugen eines Bernsteinschmuckes. 
Von Toilettengeräten ist eine reiche Garnitur im Hügel II und XV 
vorhanden. Vier Zängchen, davon drei in Pinzettenform eines mit 
Ringklemme und drei Toilettenstäbchen in Form von kleinen Ohrlöffelchen, 
bezeugen den Wohlstand des früheren Besitzers oder der Besitzerin. Zwei 
Broncepunzestäbchen und Pfriemen werden zu der Herstellung von Arbeiten 
in Leder oder Bronce gedient haben. 
Das Thongefäfs ist für den Grabhügel in Franken die charakteristische 
und allgemeinste Beigabe, womit man den Toten ehrte. Der Fund an 
Thongefäfsen, die gröfste Anzahl allerdings in Scherben ist ein aufser- 
ordentlich grofser. Was davon in Bruchstücken aus den Gräbern heraus 
defördert wurde, beträgt eine enorme Menge. Mit verschwindend wenig 
Ausnahmen tritt in den Beckerslohe Hügelgräbern die schwarze Hallstatt 
Keramik Frankens zu Tage. Diesen Typus verlassen die Arbeiter der 
keramischen Branche in Beckerslohe nur selten. Die Herstellung ge- 
schieht allerdings oft auch aus rotem und rotgelblichem Thonmaterial. 
welches einen Graphitüberzug erhält. 
Die durch gute ornamentale Dekorationsmotive ausgezeichneten 
Gefäfse der Hügel VII, VIII, XI, XIII decken sich bezüglich dieser Deko- 
rationsmotive mit den Gefäfsen der Hallstattzeit aus der Oberpfalz. Die 
polychromen Gefäfse mit origineller Bemalung bedürfen bezüglich ihrer 
Provenienzen noch einer weiteren folgenden Besprechung. In der Beckers-
	        
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