(Srites Kapitel.
Nürnberg,
Erite Abteilung.
Die Entwikelung des gerichtlichen Verfahrens bis zum
Privileg von 1508,
S 7. Verfajjung und Verwaltung der Stadt,
Aenn wir betrachten wollen, vb und inwieweit Nürnberg ficdh
vor anderen Städten in der Hier behandelten Frage auSzeidhnet, i{t
e3 nötig, an bie foeben allgemein erörterten ThHatfachen anzufnüpfen.
Seiteten wir das Stadtreht vom Marktrecht ab, fo beginnt die
HandelsgejHicdhte Nürnberg’3 mit der Verlegung des Marktes unter
Kaijer Heinrich IM. von Fürth nach Nürnberg !); betonten wir
den vom Kaijer dem Bürger-Kaufmann gewährten Schuß, fo reiht
ji an die Rechte der mercatores von Goslar, Quedlinburg 2.
die Beftimmung, daß negotiatores Bambergenses et Ambergenses
eadem securitate ac libertate, qua et Norinbergenses, per univer-
sum imperium nostrum potiantur et sua peragant commercia ?),
während das Kaufmannsrecht auz dem Freiheitsbhrief Friedrich Il.
von 1219°) entgegentritt: Befreiung vom Lehenrecht, Ausfchluß der
Kampfgerichte, Verbot dee Muntmannenverhältnifjes 20.; und auz
') Mummenhoff, Altnürnberg 1890. S, 6. Roth, Gejhidhte des Nürn:
berger Handel8. 1800 ff. Bd. I S. 8.
®) Uırf. Friedr. I. von 1163, vgl. Roth a. a. DO. Bd. I S. 10.
°) Roth a. a. ©. Bd. I S. 12 ff., Limnaeus, Iuris publiei Romano-
germanici libri VII, und an vielen anderen Orten.
Silberigmidt, Das deutiche Handelsaericht.