Volltext: Die Entstehung des deutschen Handelsgerichts

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nueen Kalender gebeten; e3 erfhien dies wegen der Wechfel!) nicht 
ungünjtig und würde mit den andern Mefjen von Frankfurt, 
Nürnberg, Seipzig, Hamburg und Linz beffer paffen?), fo 
daß die in Bozen gekauften Güter dahin gebracht werden Könnten. 
„Sort felbft wißt am beften, wie die italienifden Meljen aufeinander 
folgen und mit denen in Bozen Korrefpondieren,“ weshalb genauer 
Bericht erfordert wird. In einem weiteren Auftrage?) wird nun 
die Zuziehung eines Mannes angeordnet, des David Wagner, 
der jahrzehntelang der Vertrauenzmann der Regierung geblieben ift, 
Jelbjt Kaufmann war*) und die Bebürfniffe des Markte8 genaueftenz 
fannte. Wagner [Oheint fih gegen die beantragte Änderung aus- 
gefprochen zu Haben; jedenfalls blieb e8 beim Alten; nur die Kam: 
mer erftattete 1601 noch ein Gutachten ®), wie die Bozener Märkte 
beffer zu geftalten feien. 
Erite Aoteilung. 
S 25. Die Iuwdilatur Wagners, 
Die wirtfdhaftlide Krifis, die wir in den zwanziger Jahren 
des 17. Jahrhunderts in Nürnberg beobadhtet Haben, vor allem 
die Geldkrifis, hHerr]cdhte genau ebenfo in Bozen und führte dort zu 
ähnliden Refultaten wie in Nürnberg. Yır mußte man dort noch 
energijher zu Werke gehen, weil der Markt Bozen befonder8 den 
Benezianern ein Dorn im Auge war und fie jeden gemachten Fehler 
zu ihren SGunijten benukßt Hätten. Im Mai 1625 WHagt die fürft- 
(ie Durcdhlaucdht®), daß Venedig durch feine Praktiken den Bo- 
zener Markt rzuinieren wolle, und da3 Regiment fHlägt am 16. Juli 
1625 7) als beftes Mittel gegen die Ränke der Venezianer die mög: 
‘) Deren Berfallzeit ja hHienach geftellt zu werden pflegte. 
?) Am 16. Han. 1668 befdhweren fichH die Kaufleute von Nürnberg, 
Augsburg, Köln, Hamburg und Frankfurt a. M. gegen Verlängerung 
des Seipziger Marktz, weil Konfufion unter den Mefjen entftünde, mit Rückficht 
auf yon, dann weil Augsburg und Nürnberg den Bogener Markt nicht be: 
juchen, weniger die Gelder dahin disponieren könnten. — Haffe, SGefdhichte der 
Veipziger Mejjen. 1885. S. 126. 
3) Wie vor. Gem. Mijliven. S. 825. 
4) Bal. S. 104, 107. Im Jahre 1636 Leiht er 30 000 fl. au8. 
5) 8. N. Statthalterei-Archiv, Leop. 
5) Cbhenda. Kopialb. Bon d. Fürfil. Durchl. S. 407, 462, 
7) Chenda. An die Fürftl. Durchl., 1625/6, S. 236. Val. aud Riezler, 
Seichichte Bayern8 3. Bd. S. 514 und 774.
	        
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