414.
Meisel, Ernst
geb. 8. März 1838 zu Lichte (Schwarzburg-Rudolstadt),
lebt in München.
Erinnerung.
Eine junge, von ihrem Gatten verlassene Frau
sitzt im ärmlichen Kämmerchen und hat aus einer Schub-
lade vergilbte Andenken, die Zeugen ihres früheren
Glückes, hervorgeholt, die sie weinend betrachtet. Nur
wenig ist ihr aus dem erlittenen Schiffbruch geblieben,
darunter einiges bessere Bettzeug für ihr Kind, das
schlafend neben ihr in einer Wiege liegt, ohne Ahnung
von all’ dem Elend, das über die Mutter hereingebrochen.
Bez. E. Meisel 1874.
Leinwand. Höhe 0,57 m, Breite 0,43 m.