Volltext: Studien zu Hans Sachs (Band 2)

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Künig syben feld für augen zenemen, Also das im ersten, zu 
welcher zeyt ungevarlich vor oder nach Christi geburt, ein 
yeder Keyser oder Künig an dasz heylig Römisch reych kom- 
men sey. Und im andern, was geschlechts, stammens, und 
nammens yedlicher gewesen, Aber im dritten fürdreffenlich 
gut und bösz art, oder eygenschafft yeder an im gehept hat- 
Und im vierden, wie lang yr yeder regiert hat. Darnach im 
fünfften wie alt ein yeder worden sey. Im sechsten, wie er 
sein leben geendet hab, und im sibenden, hoch dreffenlich 
zeschichten“, Analog sind die Päpste behandelt. Mennels 
Werk ist aber keineswegs Originalarbeit, sondern nichts weiter 
als eine auf Tabellen gebrachte deutsche Bearbeitung der „Chro- 
ılca delle vite de pontifici et imperatori Romani“ des Fran- 
zesco Petrarcha, wovon mir eine Ausg. Venedig 1507 (Exempl. 
der K, Bibl. zu Berlin) vorliegt, Petrarcha behandelt aber 
Kaiser und Päpste nicht wie Mennel nach einander in fortlau- 
fender Darstellung, sondern neben einander, so dass er nach 
jedem Kaiser gleich die Päpste anführt, die während dessen 
Regierungszeit geherrscht oder ihr Amt angetreten haben, 
Gelegentlich thut Mennel auch etwas „Eigenes“ seiner Bear- 
beitung hinzu, das jedoch vor den Geschichtskenntnissen des 
kaiserlichen Rates keine allzu hohe Achtung wecken kann: 
Als Gegenkönig Heinrichs IV, nennt Petrarcha bl. 64b: „Ridol- 
pho, duca di Sansogna“, Mennel macht daraus bl. 18a: „wider 
jun (Heinrich) ward Rudolphus des alten geschlechts Habspurg, 
arwelt“ und nochmals: „Rudolff von Saxen, graff von Rein- 
felden, des geblüts der fürsten von Hapspurg“, 
Die Reihe der Kaiser beginnt mit Julius Caesar, auf die 
römischen Kaiser folgen die griechischen, dann von Carl dem 
Grossen an die römisch-deutschen. Die Reihenfolge der 125 
aufgeführten Namen bei Hans Sachs stimmt mit Mennel genau 
überein, sogar bei denjenigen, die nicht Kaiser waren, wie den 
italienischen Berengaren des zehnten Jahrhunderts, eine bedeu- 
tungslose Umstellung findet sich nur bei Conrad IV. und Ri- 
chard von Cornwallis, dagegen ist bemerkenswert, dass Philipp 
von Schwaben, der bei Mennel und Petrarcha fehlt, von Hans
	        
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