XXIII
13.
Die geiczig fraw Procrim !).
In dem gu elden thon Hans Saxen.
MG, 4, Bl. 255b —256b.
4
(O)uidius uns von der lieb
Peschrieb,
Von procri, der kunigin clar,
Die Cephalo, dem ju ngling, zwar
Vermehelt war,
Einem sun KEoli.
Der sie het lieb ueber die mas.
Nun was
Bin schon weib Aurora genent,
Der hercz gen im in liebe prent;
Er aber went
Sich zw seiner procri.
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Und fremder lieb nicht haben wolt,
Wan er sein Procrim het herezholt:
Aurora sprach: „dw mercken solt,
Das golt
Dein weib vil lieber hat wan dich,
Wan sie nach golt du erst geicziclich:
gar unpillich
Mein lieb verachstw hy.“
2,
Sephalus wolt erfaren das.
Nun was
An seinem hoff ein ju ngeling,
Dem gab er klainet, golt und ring,
Das er anfıng
Jmb procrim puelen solt.
Procris verachtet im anfang
Gar lang
Sein schenck, idoch zw leczt die zart
Durch vil schenk uberwunden wart,
Nach geiczes art
Seins willens hengen wolt,
-) Das zu beiden Meisterliedern gehörige Spruchgedicht vgl. bei Keller
2. 167—69,