$reude aus, wie Herneyfen berichtet, als er hörte, Bans Sachs Iebe
noch. Und wenn die Medaille, die wir erft in den legten Tagen
fennen gelernt haben, wirklich aus dem 16. Yahrhunderte {(tamınt, fo
bildet fie in der Reihe von Zeugnifjen nur ein neues Glied, daß
man jich beeiferte, dem Dichter, deffen Dramen: Daffionen, Trauer:
fpiele und Saftnacht{piele man fich in Bandfchrift nach vielen Orten
behufs Aufführungen erbat, auch durch äußere Zeichen Hochach:
tung zu erweijen. Ein gar Kebenswürdiger Zug aus dem HZahre
1560 mag die Kette befchließen. MWMahricheinlich hatte Hans Sachs
bei einem frohen Beijammenfein geklagt, daß feine Enfelfinder ihm
manchmal foviel £ärm in der Stube machten, daß es ihm unmöglich
wäre 3u dichten. Da entitand in dem Kopfe des Malers HZobft
Spörl, vielleicht eines Bruders des Meifterfängers Horg Spörl, die
dee, dem Alverehrten zum Danke für viele genußreiche Stunden
Kinder zu widmen, die nicht {hrieen, Die Sederzeichnung mit den
beiden auf dem Boden Ipielenden Kindern i{t erhalten und hat die
Unterfchrift: ‚Hans Sachs, hier haft der Kindlein zwei, die machen
dir gar Fein Gefchrei, daß du magft fürbaß dichten‘.
Wer Menfchen gründlich Fonnt’ erfreuen,
Der darf fich vor der Seit nicht {hHeuen.
Hans Sachs, das Urbild echten {utherifchen Bürgertums, als
Menfch wie als Dichter einer der „‚derbftändigften‘” unter den derb-
jtändigen Menfchen feiner Zeit, ein Vertreter des deutfchen Dolfstums
in einem großen enticheitungsvollen Augenblie unjerer Entwidelung,
wurde auch nach feinem Tode in Wort und Bild hochgeehrt. | Als
man ihn gering achtete und verhöhnte, gejchah es unter dem Drucke
der Auslandsfucht. Sobald aber Deutjchland fich auf fein Dolfstum
wieder befann, als Goethe die deutfche Litteratur von der Auslän-
derei befreite, da fang er zur Ehrenrettung des Hans Sachs und
fand begeifterten Anklang. Und fo ift Hans Sachs auch nach den
Siegen der fiebziger NYahre feinen Landsleuten wieder in verdiente
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