Metadaten: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart

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behielt sich als „Fundator das Besetzungsrecht“ vor. Die Pfarrbesoldung 
wurde 1843 auf 900 fl. dadurch erhöht, daß der jährliche Staatszuschuß 
auf 570 fl. (vorher 200 fl.) festgesetzt wurde. 
Pfarrer Zahnleiter ließ auf seine Kosten 1845 die Kirche aus— 
malen. 
Uber den Bau eines Pfarrhauses berichtet uns Sar: 
„König Ludwig brachte kaum in Erfahrung, daß der der Kirche 
am nächsten liegende damals noch einzige freie Garten der Witwe 
Jette Stuttgarter als Bauplatz verkäuflich sei, so bestimmte er eben 
so schleunig den Ankauf desselben, und gab hiezu viertausend Gulden aus 
seiner Kabinetskassa (am 29. März 1847.) Leider zerschlug sich der An— 
kauf dieses Gartens, und geraume Zeit verging, ehe man an die Acqui— 
sition eines neuen Objektes denken konnte, denn ein weiteres Projekt, den 
Garten des k. Mautamtes als Bauplatz zu verwenden, scheiterte an anderen 
nicht zu überwältigenden kommerziellen Hindernissen. 
Unter diesen Umständen mußte Bedacht genommen werden, die aller— 
dings im Verhältnisse der Häuserpreise in Fürth gesteigerten Forderungen 
für ein vorhandenes passendes Gebäude durch Aufbringung der nötigen 
Mittel im Niveau zu erhalten. Mit allerhöchster Bewilligung vom 
23. April 1849 betrat man neuerlich den Weg der allgemeinen Kollekte 
in den katholischen Kirchen diesseits des Rheines, — und wieder mit 
glücklichem Erfolge. 
Ein vorteilhaftes Ineinandergreifen der Verhältnisse gestattete gleich— 
wohl unverhofft am 3. Mai 1850 die Gewinnung eines ganz passenden 
Bauplatzes in der Nähe der Kirche durch Abtrennung des Gartens des 
Kaufmanns Isaak David Heumann um den Preis von 2500 fl. — 
Die Kollekte hatte bis 31. Oktober 1850 den annehmbaren Betrag 
von 3233 fl. geliefert, wozu noch ein Legat der Kaufmannswitwe Tschin— 
kel mit 500 fl. sich gesellte, und somit konnte man allerdings an den 
Beginn des Pfarrhofbaues denken; allein der Bau war auf 8504 fl. 
angeschlagen und hiezu fehlten noch weitere 1690 fl. Doch auch diese 
wurden ermittelt, indem unterm 10. Mai 1853 die Konkurrenzkassen der 
vermöglicheren Stiftungen des Königreiches aus ihren Erübrigungen Zu— 
schüsse leisten durften, und so entstand endlich unter der Leitung des Bau— 
inspektors Frommel in Nürnberg nach dem von dem Stoadtpfarrer 
Zahnleiter selbst entworfenen und von dem Maurermeister Zink aus— 
geführten Bauplane das Pfarrhaus. 
Maler Entres fertigte 1851 ein Bild „Jesu im Grabe.“ 
König Ludwig J. beschenkte die Kirche mit 2 neuen Seitenaltar— 
bildern, 15 Stationsbildern und 2 älteren Olgemälden. — Zur Dotierung 
einer Kaplaneistelle wurden 1860 300 fl. genehmigt. — Der katholische 
Gesellenverein wurde 1865 gegründet. — Von 1879—88 wurde die stil— 
gemäße Restauration der Kirche durchgeführt, wobei sich Stadtpfarrer 
Müller sehr verdient machte. — 1886. Errichtung einer zweiten Kaplanei.
	        
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