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kirche mit seinen Chorschülern einige passende Liederverse gesungen,
dabei vom jederzeitigen Geistlichen besagter Kirche einige Worteé
zur Erinnerung an gedachte Verstorbene unter Erteilung des
Segens gesprochen und zum Schlusse ein Liedervers gesungen,
eine halbe Viertelstunde mit der ersten Glocke geläutet und das.
Grab der Verstorbenen mit Blumen geschmückt werden solle.
Für diese religiöse Handlung soll: 1) der jederzeitige
Geistliche der Auferstehungskirche — das Gebet mag von ihm an
der Grabstätte oder bei übler Witterung in der Kirche gehalten
werden — 4 fl. 12 kr.; 2) der Kantor oder Organist 1 fl.
30 kr.; 83) ein jeder der 12 Chorschüler 24 kr. — 4 fl. 48 kr.;
4) der Mesner für das Läuten 1fl.; 5) ein jeder der 4 Gottes⸗
hauspfleger, wenn sie der Trauerfeierlichkeit beiwohnen, jel fl.;
8) der Kalkant 30 kr.; 7) der Totengräber für das Schmücken
des Grabes mit Blumen 4 sl., Summa 20 fl. erhalten, dagegen
verbleibt der Überrest der Zinsen der Kirchenstiftungskafsa.
Gastwirtswitwe M. Meier gab 1830 500 fl., aus deren Zinsen⸗
ertrag die Kosten für das Abendgebetläuten bestritten werden follten.
Zum Andenken an den Bäcker Busch vermachte Privatiere Eckart
500 fl. mit der Bestimmung, daß an jedem Morgen (im Sommer um
¶ Uhr, im Winter um 5 Uhr) mit der großen Turmglocke geläutet würde.
Pfarrer. Verweser: Gerhach 1826— 85, Löhner 1835—37.
irer: Lehmus 1837-47, E. Stirner 1847 76. H. Langhans
76— 2ꝛc.
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Kranken-Warftstation.
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Iu Jahre 1865 wurde eine Schwester aus Neuendettelsau zur
Pfflege der Kranken in der Gemeinde berufen. Etwa nach 10
Jahren wurden es zwei, die Zahl stieg nach und nach auf 5. Der ünter—
halt derselben wird zum kleineren Taͤl aus den Pfleggeldern bestritten,
welche, da die Mehrzahl der Gepflegten arm ist und darum gratis
bedient wird, natürlich nicht ausreichen. Der weitaus größere Teil fließt
durch freiwillige Beiträge und Wohlthaten zusammen.
Je länger, desto mehr und allgemeiner sieht man ein, welchen Nutzen
diese Schwestern für Kranke aller Stände bieten! Bei der fortwährenden
Ausdehnung der Stadt ist es sehr zu wünschen, daß noch mehr Schwestern
berufen werden können, was, sobald die Mittel dazu vorhanden sind, auch
geschehen soll.
Um dem Ganzen einen festen und dauernden Grund zu geben, hat man
1883 den bis dahin in Miete wohnenden Schwestern ein eigenes Haus,
das Diakonissenhaus in der Katharinenstraße, erbaut. Die Stadt gab in
ebenso dankbarer, als dankenswerter Anerkennung der Leistungen der