Volltext: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart

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unter Enthebung von der Bezirksschulinspektion der hiesigen Knaben⸗ 
schulen, das Schulreferat über das gesamte hiesige städtische Volksschul— 
wesen übertragen. Seines segensreichen uneigennützigen Wirkens als Leiter 
der von ihm gegründeten Kleinkinder bew ahranst alt haben wir schon 
Seite 163 gedacht. Eine weitere unter seiner Mitwirkung begründete An⸗ 
stalt ist das im Jahre 1864 ins Leben gerufene Karolinenstift 
(s. S. 55), über welches er seit 28 Jahren stiftungsgemäß das Kuratorium 
fuͤhrt. Im Jahre 1835 zum Vorftand des Lokalbibelvereins ge⸗ 
waͤhlt, leitet er ihn seit dieser Zeit. Aus demselben ging 1849 der 
damil verbundene Verein für Verbreitung bekenntnistreuer Erbauungs⸗ 
bücher hervor. Aus seiner Privatwirksamkeit im Anschluß an die damals 
zu Dresden bestehende Missionsgesellschaft wuchs im Jahre 1843 der 
hiesige Lokalmissionsverein als Zweigverein des 
bereins hervor, dessen Zentralausschuß er ebenfalls ea. 20 Jahre als Mit— 
glied und Mitredakteur des Missionsblattes angehörte, bis er sich durch 
die Arbeitsbürde seiner Pfarrei und die vielen Schulpruͤfungen genötigt 
sah, seinen Austritt zu erklären. Auf seine Anregung hin und unter seiner 
Leitung trat 1851 ein kirchlicher Armen-— und Krankenverein für 
die hiesige Kirchengemeinde ins Leben, welcher vornehmlich bis zur Gründ⸗ 
ung des mit größeren Mitteln 1854 auftretenden konfessionslosen Johannis⸗ 
verein seine anziehende Kraft ausübte, eine umfassende Thätigkeit entfaltete, 
aber auch nachher noch eine segensreiche Wohlthätigkeit auszuüben 
fortfuhr. Während seines langen, gottbegnadeten Lebens wurden ihm 
hon aͤllerhöchster Stelle die ehrenvollsten Auszeichnungen zu teil. Seiner 
rastlosen Wirksamkeit als Vorstand der evangelischen Felddiakonie in den 
Kriegen von 1866 und 187071 haben wir schon S. 48 gedacht. Ihm 
wurde hiefür von Sr. Majestät dem König Ludwig II. von Bayern unterm 
i5. Juli 1871 das Verdienstkreuz für 1870.71, von Sr. Majestät dem 
deutschen Kaiser unterm 10. Oktober 1873 der preußische Kronenorden 
1. Klasse verliehen. 1879 erhielt er den Titel eines Kirchen rats. Bei 
seinem 25jährigen Jubiläum am 2. Oktober 1862 wurde ihm von den 
hiesigen, protestantischen Lehrern eine von dem Lehrer Schmeißer kunstvoll 
ausgeführte Adresse mit einem silbernen Pokal uüͤberreicht. Seinen achzigsten 
Geburtstag 1886 benützten viele Einwohner, namentlich die Geistlichkeit, 
die Vertreter der hiesigen Kirchenverwaltung und des Kirchenvorstandes, 
sowie der städtische Armenpflegschaftsrat ihre herzliche Teilnahme dankbarer 
Verehrung zu bezeugen. Die kirchlichen Kollegien übergaben eine von 
dem Lehrer Schmeißer entworfene, künstlerisch ausgeführte Adresse. Zu 
einem Freuden⸗ und Ehrentage gestaltete sich der 24. April 1887, an 
welchem ihm das durch Brevet vom 29. März 1887 von Sr. kgl. Hoheit 
dem Prinzregenten Luitpold verliehene Ehrenkreuz des Ludwigsordens im 
Rathaussaale aus Anlaß seines fünfzigjährigen Amtsjubiläums feierlichst 
aberreicht wurde. Bürgermeister Langhans feierte in schwungvoller Rede 
die Verdienste des Jubilars um Kirche, Schule und Gemeinde und über⸗ 
mittelte den Dank der Gemeinde. Konsistorialrat Burger aus Ansbach sprach 
über seine Wirksamkeit in der Kirche. Universitälsprofessor Dr. Koöoͤhler 
aus Erlangen uͤberbrachte die Glückwünsche der Universität Erlangen.
	        
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