Porrede.
Wenn ich diese harmlose Broschüre mit einer Vorrede
beginne, so geschieht es nur aus dem Grunde, weil es einmal
so der Brauch ist, und weil jedes Ding doch einen Kopf haben
muß: ich will es deßhalb wenigstens versuchen, einen solchen
zu schaffen. — Jedenfalls werde ich meine Vorrede lesbar ein—
richten, nämlich: kurz! Lange Vorreden werden fast nie ge—
lesen, deßhalb liegt auch in der Kürze viel mehr Selbstver—
trauen, und da, nach Göthe, demjenigen, der sich selbst ver—
traut, auch die andern Seelen vertrauen, so bleibe ich bei der
Kürze. —
Eine Vorrede über Nichts ist keine leichte Arbeit, denn
was soll ich vorreden? — Ich weiß weiter nichts, als daß es
mir nicht im Entferntesten in den Sinn gekommen war, daß
meine protokollarischen Arbeiten durch Druck vervielfältigt wer—
den würden. — Ich hatte dieselben deßhalb, für den Fall mei—
ner Abreise auch bereits in ein Kistchen verpackt, und mit der
Aufschrift versehen: „Vor Druck zu bewahren!“
Jedoch der Protokollführer denkt und der Carneval-Verein
lenkt: Eine nennenswerthe Anzahl Mitglieder sprach mir näm—
lich den Wunsch aus, daß sie ein Gedenkblatt über den neuge—
bornen Nürnberger Carneval-Verein besitzen möchten, eine Art
närrisches Stammbuch, resp. Stammbüchlein als Erinnerung
für die Mitglieder und als Anregung für die Profanen,
zu welchem Zwecke nichts geeigneter sein würde, als die Heraus—
gabe meiner Protokolle!