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Balbierer'sche Witwen⸗ und Waisenstiftung.
Durch Testament vom 28. Juni 1869, nebst Naqhträgen vom 26. Januar
87 und 22. Januar 1874 vermachte die in letzterem Jahre verstorbene
Privatiere Fräulein Magdalena Balbierer ein Kapital von 6000 fl. zu einer
Stiflung, welche den Namen „Gesschwisster Balbierer'sche Stiftung“
fuͤhren soll, mit deren Zinsen bedürftige Witwen und Waisen unbescholtenen
Rüufes aus hiesiger Stadt unterstützt werden sollen. Die Stipendien sollen
am“Todestage ihrer verstorbenen Schwester Elisabeth Kunigunda Balbierer
verteilt werden. Die Administratoren sind der Bürgermeister, der prote—
stantische Stadtpfarrer und ein Familienmitglied.
Sie setzte ferner durch Testamentsnachtrag vom 3. März 1874 ein
Kapital von 10000 fl. aus zu einer Stiftung unter dem Namen
Geschwister Balbierer'sche Brautstiftung, deren
Renten armen Bräuten bei ihrer Ausstattung zu gute kommen sollen
Eine sernere Stiftung von 4000 fl. trägt den Namen
Balbierer'sche Stiftung zur Ausbildung armer
Mädchen. Die Zinsen sollen am Todestage der Erblasserin an unbe—
scholtene hiesige Mädchen, evangelischer Konfession im Alter von 14 bis
18 Jahren in Raten zu 20— 60 M verteilt werden, damit die Mädchen
sich weiter ausbilden können. Die kgl. Sanktion erhielt diese Stiftung am
7. Juni 1874.
WMeoses und Babette Büchenbacher'sche Unter⸗
stützungsstiftung. Die Relikten des 1871 verstorbenen Fabrikbe—
sitzers Moses Büchenbacher spendeten 1871 6000 fl. zur Unterstützung
armer Israeliten.
Moses und Babette Büchenbacher'sche Fami⸗
lienstiftungg. Die Relikten des verlebten Fabrikbesitzers Moses
Büchenbacher spendeten 1871 10000 fl. zur Gründung einer Familien—
stiftung. Die kgl. Sanktion ist vom 13. April 1871.
Dengler'sche Konfirmandenstiftung. Durch Testament
vom 1. August 1877 hat die am 24. Januar 1882 verstorbene ledige
Privpatiere Katharina Margaretha Salome Dengler von hier mit einem
Kapitale von 34285 M. 71 Pf. eine Stiftung gegründet, welche den Namen
„Melchiorund Katharina Margaretha Salome Dengler'sche
Konfirmandenstiftung“ zu führen hat. Von den Renten dieser
Stiftung hatte zunächst die letzte Dienstmagd der Stifterin, die ledige
Margaretha Meier von Hauptendorf, alljährlich eine Leibrente von 428 M.
57 Pf zu beziehen. Der Rest der Renten, bezw. nach Ableben der
Margaretha Meier der volle Betrag der Renten hat dazu zu dienen, all—
jährlich an Ostern an würdige, dürftige Konfirmanden protestantischer
Religion, welche der hiesigen Stadt angehbren, und zwar zur Hälfte an
Knaben, zur anderen Hälfte an Mädchen zur Anschaffung von Kleidern
und zur Bezahlung von Lehrgeld durch den Armenpflegschaftsrat Fürth
verteilt zu werden. wobei Kinder von unbemittelten Eltern, welche nicht aus