285
richtete. Ein noch nicht ausgebautes massives Wohnhaus stürzte gänzlich
ein. Das Jahr war aber ein sehr fruchtbares. Die Getreideernte gedieh
vortrefflich und an Kartoffeln, Ruͤben, Obst und Gemüse war großer UÜber⸗
fluß.“ (Eger. — s. Teuerung 1816/17) — 1820 verursachte Hochwasser
großen Schaden am Bleich- und Schießanger. — Am 29. Oktober 1824
vurde durch Hochwasser die Passage an der Rednitz gehemmt. Die von
Rürnberg kommenden Postwägen mußten 12 Stunden am Ufer warten.
Passagiere und Gelder wurden auf Kähnen hinübergeschafft — „Am
25. Februar 1828 wollte der Herzog von Nassau, in einer Chaise mit
——— auf der Landstraße das Rednitzthal
pessieren, welches stark überschwemmt war. Es waren viele Fuhrwerke
auf beiden Seiten der Straße aufgestellt, welche auf die Abnahme des
Wassers harrten. Der Herzog, auf die Gefahr aufmerksam gemacht, ließ
fich in einem Kahn übersetzen und die Chaise leer durchfahren. Das mit
sechs Pferden bespannte Fuhrwerk wurde jedoch von der starken Ström—
ung fortgerissen. Der auf dem vorderen Pferde befindliche Postillon aber
fiel unter die umgestürzte Chaise und die von der Strömung fortgetrie⸗
denen Pferde. Mehrere Personen, zunächst der junge Kundinger, sprangen
in die Flut und retteten Chaise, Postillon und Pferde. Der Herzog teilte
Geld unter dieselben aus und schrieb im Loscher'schen Anwesen einen Brief
an seine Gemahlin nach Nürnberg, worin er ihr die überstandene Gefahr
schilderte und einen anderen Weg anriet. Sodann entwarf er eine ein—
dringliche Eingabe, worin er auf die Gefährlichkeit dieser Passage auf—
merksam machte, an die bayerische Regierung.“
Am 17. März 1841 zeigte sich abends ein Zodiakallicht am west—
lichen Himmel unterhalb des Sternbildes Orion ein balkenartiger weißer
Sireifen, der einen Winkel von 200 mit der Erde bildete. Das Phäno—
men war bis Ende des Monats sichtbar, wurde immer schwächer, bis es
zuletzt ganz verschwand. — Der Blitz schlug am 29. Juni 1841 in das
für die Totenbrüderschaft bestimmt gewesene Häuschen auf dem israelitischen
Friedhofe, wodurch es gänzlich abbrannte. — Am 10. Juli 1843 zer—
rümmerte ein Hagelschlag viele Fensterscheiben, so an der Auferstehungs—
kirche 200, in der Engelhardt'schen Fabrik 1350. — Vom 29/,80. März
1845 richteie Hochwasser großen Schaden an. Bei der Marbrücke bildete sich
ein Dümpfel, zu dessen Ausfüllung man 800 Fuhren Sand ꝛxc. bedurfte.
Der ausgetretene Landgraben setzte das Spital unter Wasser. — Letzteres
geschah auch am 18. Februar 1847. — Blühende Kornähren wurden schon
am 23. Mai 1852 auf den Feldern angetroffen; ebenso am 27. April 1856.
Die ersten Kirschen wurden schon am 8. Juni 1858 zu Markte ge—
bracht. — Ein heftiger Sturm entwurzelte am 6. September 1866 nach—
mittags 4 Uhr viele Bäume, stürzte Schornsteine ein, riß Telegraphen—
stangen um und zertrümmerte viele Fenster. — Ein Orkan deckte 1868
die Dächer ab, warf 2 Dampfschlöte nieder und entwurzelte Bäume. —
Am 283. April 1868 stürzte ein Sturmwind den im Bau begriffenen
Schlot der Brandeis'schen Fabrik samt Gerüste um. — Während eines
Hagelwetters schlug am 17. April 1870 der Blitz in das Dach des Hirt—
schen Hauses und versengte mehrere Sparren. — Ein Orkan riß am