Volltext: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart

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II. Gründung und Entstehung Fürth's. 
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Vae Burg bekam in grauer Vorzeit den Namen ihres Eigen— 
tümers. Mancher Ort schöpfte ihn aus seiner Lage. Dies 
ist auch bei Fürth der Fall. Fürth verdankt seinen Ursprung, wie uns geschicht⸗ 
liche Abhandlungen, Chroniken und die im Volksmund sich erhaltene Tradition 
(Karlsthal, Karlsberg) nachweisen, dem mächtigen deutschen Kaiser Karl 
dem Großen. Sein Lieblingsplan war die Verbindung der Altmühl mit 
der schwäbischen Rezat durch einen Kanal, die Ausführung des Planes aber 
scheitetre an den technischen Schwierigkeiten. Von der Altmühl herkommend 
fuhr der große Kaiser 793 in Schiffen auf der damals wasserreichen Rednitz 
herab. Sein Lager schlug er in der Nähe des jetzigen Schlachthauses auf. 
Neben dem kaiserlichen Hauptzelt wurde ein zweites zur Unterbringung der 
Reliquien des von ihm hochverehrten hl. Dionysius und der Chorkappe des 
St. Martins errichtet. „Der Ort, da dieses Gezelt gestanden, war damit 
geheiligt, weshalb er an gemeldetem Ort in Form seines Gezeltes eine 
Kapelle bauen ließ,“ welche er dem heil. Martin weihte. Jeden— 
falls siedelte sich gleich ein Einsiedler an, welcher vielleicht ein Kloster— 
bruder aus den damals schon bestandenen Klöstern Heidenheim oder 
Herrieden war. Schon 806 war ein Einsiedler vorhanden, welcher, weil 
damals noch keine Brücken und Stege über die Rednitz und Pegnitz führten, 
den Reisenden mit Vorreiten den Weg durch die Rednitz zeigte, oder die— 
selben auf einer Fähre übersetzte. 
Solche Stellen des Flußes nannte man Furt. Die Rednitzfurt wurde 
einfach „PPurti, Phurti, Purtum“ genannt, woraus der Name 
„Fürth“ entstand. 
Nach anderen Nachrichten wäre die Ueberfahrt von 2 Einsiedlern 
besorgt worden. Einst sollen sie beim aeberfahren einen deutschen Kaiser, 
der auf einer Reise nach Mainz durch die hiesige Gegend kam, durch 
Umschlagen des Kahns in die Rednitz geworfen, ihn aber mit eigener 
Lebensgefahr dem nassen Element entrissen haben. so daß er nach einigen 
Stunden seine Reise fortsetzen konnte. 
Eger erzählt in seiner Chronik: „Die Reisenden hätten aus Dank— 
barkeit für die glückliche Überfahrt eine Gabe in einen Zollstock, welcher 
sich am Abhange des Gängenberges befand, eingelegt“. 
Das Fährgeschäft ging bald so lebhaft, daß sich die Einsiedler 
Gehilfen nahmen. Mehr und mehr Leute siedelten sich an, die Ansiedlung 
auf dem linken Rednitzufer vergrößerte sich, zumal sehr häufig Wallfahrten 
nach der Martinskapelle gemacht wurden. Sümpfe wurden ausgetrocknet, 
Bäume gefällt und das Land mit Getreide und Gemüse angebaut
	        
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