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bar ist. Den größten Theil der gesammten jährlichen Wasserkraft sehen
wir so in kurzer Zeit vergeudet und unmitte! bar darauf haben wir
wieder mit enormer Trockenheit zu kämpfen. Gerade das heurige Jahr
sollte uns ein Fingerzeig sein und uns ermutigen, gemeinsam dahin
zu wirken, daß diesem ungeschicktem Wasserhaus halten ein Ziel gesetzt
werde und das würden wir nur erreichen, wenn wir uns in dem Ge—
danken vereinigten, theils die trocken gelegten Reservoire, die unter
dem Namen „Teiche“ in Norddeutschland und bei uns unter dem Na—
men „Sammelweiher“ bekannt sind, wieder intakt zu machen. Es gab
eine Zeit, wo man nichts Besseres thun zu können glaubte, als mög—
lichst biele Weiher trocken zu legen und die deshalb eingeleiteten Er—
gebungen haben ergeben, daß in Mittelfranken in einem kurzen Zeit—
raume ein Drittel der Weiher abgelassen wurde. Daher dürfen wir uns
nicht wundern, daß wir in kurzer Aufeinanderfolge Ueberschwemmungen
und Wassermangel haben. Wenn wir uns noch so lange gegenseitig
herumstreiten über die Art und Weise der Benutzung des Wassers, da—
gegen nicht darüber klar werden, daß wir vor allem eine ordentliche
Wasserökonomie einführen müssen, und nicht länger unthätig zusehen
dürfen, wie unbenützt und verheerend die Fluten über unsere Thäler
dahinsausen, so werden wir nie zum Ziele gelangen. Ich möchte daher
empfehlen, wenn überbaupt weiter vorgegangen werden soll, mit An—
trägen wie sie die Preisschrift enthält, doch ein großes Gewicht darauf
zu legen, daß von Ihrer Seite die Wichtigkeit der Reservoire betont
wird. .Nur wenn diese Reservoire geschaffen werden, wenn wir den
Zu- und Abfluß des Wassers vollständig in der Hand haben, werden
wir gegen so kolossale Ueberschwemmungen geschützt sein, werden wir
jahraus, jahrein den erwünschten mittleren Wasserstand haben und
darauf kommt es ja namentlich bei Ihnen an; denn der ganze Betrieb
ist hauptsächlich dadurch gehindert, daß wir keinen konstanten mittleren
Wasserstand mehr haben. Ich erinnere Sie weiter an die Versandun—
gen der Bäche und Flüsse, an die Verheerungen die an den Ufern und
Gebäuden durch die Ueberschwemmungen verursacht werden. Aber diese
Nachtheile werden wegfallen, wenn wir die Regelung des Zu- und Ab—
flusses der Gewässer in meinem Sinne durchsetzen. Ich betone daher
wiederholt, es möchte der Verband deutscher Müller, wenn er überhaupt
sein Vorhaben weiter verfolgen will, auf die Gesetzgebung einzuwirken,
ja nicht vergessen zu beantragen, daß den Reservoiren die nötige Auf—
merksamkeit geschenkt werde. Man hat ja in andern Ländern damit
bereits angefangen, z. B. in Frankreich. Man weiß, wie der Herr
Vorredner schon erwähnt hat, auch im grauen Altertume von solch
schön geregelten Reservoiren und sollte man von der Gegenwart er—
warten können, daß sie ernstlich bestrebt ist, in dieser Beziehung wieder
Ordnung zu schaffen. Es wird das aber nur auf dem Wege der Ge—
setzgebung erzielt werden können. Ich nehme an, daß die künftigen
Weiheranlagen sich systematisch über Flur und Wald verbreiten müssen
und daß insbesondere den Gemeinden die Pflicht auferlegt werden soll,
diese Anlagen als gemeindliche Anstalten herzustellen und zu erhalten,
denn keinem Privaten kann die Zumuthung gemacht werden, im öffent—