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während des Gesanges zum wirklichen Solo, indem M. Matador blieb,
und zuletzt ganz allein sang; selbst die Musik beobachtete ein tiefes Schwei—
gen, wodurch übrigens die Harmonie durchaus nicht gestört wurde, —
denn wenn uns auch einzelne Vorträge verkürzt oder beschnitten werden,
darauf nimmt unsere Harmonie keine Rücksicht, — weil sie eben Rück—
sichten nimmt! Narr M. hat uns übrigens schon so viel Gutes geliefert,
daß wir uns auch einmal etwas weniger vollendetes gefallen lassen können;
er würde auch heute mit seinem Liede vollständig reussirt haben, wenn
es nicht an der türkischen Musik gefehlt, und wenn Narr D. das Lied ge—
macht hätte, denn was ist ein Türk ohne Durban.
Comité-Mitglied, Herr Narr E. gab den Anwesenden während des
Liedes zu verstehen, daß er ein Freund vom Paucken sei, denn er hielt
dem Paucker, damit nach Noten gepauckt werden konnte, das betreffende
Blatt. — Narr M. hatte sich des Trommelfells bemächtigt, wahrscheinlich
um die Bemerkungen über seinen Türken nicht zu hören! —
Hierauf machte sich die aufgeregte Stimmung in einem Gänsemarsch
Luft, — die Form des Marsches war aber nur gans-artig, das Wesen
ganz artig, und vollständig närrisch! — Die große Trommel fand dabei im
Narren St. einen ausgezeichneten Träger; sonst ist er in unsern Sitzungen
etwas träge, — heute war er sogar träger. — Er könnte schon, wenn
er wollte und ich hoffe deshalbi, ihn recht bald wieder einmal auf der Tri—
büne erscheinen zu sehen! —
Prokollführer, Narr D. haͤlt einen kindlichen Vortrag über die Norma
mit ihren beiden Kleinigkeiten, welchen die Narren so freundlich waren,
seiner Abnormität wegen mit Beifall entgegen zu nehmen! —
Schließlich folgt nun das Mainzer Lied, Nr. 25., mit dem beliebten
Zimmtätärätätä-Refrain vom Narren D., welches so riesig durchschlug, daß
es da capo verlangt wurde, und die Hurrah's und Bravo's kein Ende
nehmen wollten. Am Ende machte das Präsidium ein Ende, indem es den
herannahenden Schluß der Sitzung verkündet und der Gesellschaft des wür—
digen Schlußes wegen, eine Entbindung anzeigt! — Nämlich die Entbin—
dung des Prinzen Carneval — ein närrischer Kern in einer rauhen
Schaale — es ist nämlich unser allverehrter Narr R., welcher die auf ihn
gefallene Wahl mit der anerkennungswerthesten Bereitwilligkeit angenommen
hat. — Es war eine schwere Geburt des Comité's, denn sie hatten
verschiedene Prinzen auf dem Herzen! — Die Niederkunft war glücklicher
Weise eine famose und strömten zur Feier des schönen Moments viele wohl—
gemeinte närrische Freudengeschreie aus allen närrischen Herzen. —