Objekt: Nürnbergs Bedeutung für die politische und kulturgeschichtliche Entwickelung Deutschlands im 14. und 15. Jahrhundert

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während des Gesanges zum wirklichen Solo, indem M. Matador blieb, 
und zuletzt ganz allein sang; selbst die Musik beobachtete ein tiefes Schwei— 
gen, wodurch übrigens die Harmonie durchaus nicht gestört wurde, — 
denn wenn uns auch einzelne Vorträge verkürzt oder beschnitten werden, 
darauf nimmt unsere Harmonie keine Rücksicht, — weil sie eben Rück— 
sichten nimmt! Narr M. hat uns übrigens schon so viel Gutes geliefert, 
daß wir uns auch einmal etwas weniger vollendetes gefallen lassen können; 
er würde auch heute mit seinem Liede vollständig reussirt haben, wenn 
es nicht an der türkischen Musik gefehlt, und wenn Narr D. das Lied ge— 
macht hätte, denn was ist ein Türk ohne Durban. 
Comité-Mitglied, Herr Narr E. gab den Anwesenden während des 
Liedes zu verstehen, daß er ein Freund vom Paucken sei, denn er hielt 
dem Paucker, damit nach Noten gepauckt werden konnte, das betreffende 
Blatt. — Narr M. hatte sich des Trommelfells bemächtigt, wahrscheinlich 
um die Bemerkungen über seinen Türken nicht zu hören! — 
Hierauf machte sich die aufgeregte Stimmung in einem Gänsemarsch 
Luft, — die Form des Marsches war aber nur gans-artig, das Wesen 
ganz artig, und vollständig närrisch! — Die große Trommel fand dabei im 
Narren St. einen ausgezeichneten Träger; sonst ist er in unsern Sitzungen 
etwas träge, — heute war er sogar träger. — Er könnte schon, wenn 
er wollte und ich hoffe deshalbi, ihn recht bald wieder einmal auf der Tri— 
büne erscheinen zu sehen! — 
Prokollführer, Narr D. haͤlt einen kindlichen Vortrag über die Norma 
mit ihren beiden Kleinigkeiten, welchen die Narren so freundlich waren, 
seiner Abnormität wegen mit Beifall entgegen zu nehmen! — 
Schließlich folgt nun das Mainzer Lied, Nr. 25., mit dem beliebten 
Zimmtätärätätä-Refrain vom Narren D., welches so riesig durchschlug, daß 
es da capo verlangt wurde, und die Hurrah's und Bravo's kein Ende 
nehmen wollten. Am Ende machte das Präsidium ein Ende, indem es den 
herannahenden Schluß der Sitzung verkündet und der Gesellschaft des wür— 
digen Schlußes wegen, eine Entbindung anzeigt! — Nämlich die Entbin— 
dung des Prinzen Carneval — ein närrischer Kern in einer rauhen 
Schaale — es ist nämlich unser allverehrter Narr R., welcher die auf ihn 
gefallene Wahl mit der anerkennungswerthesten Bereitwilligkeit angenommen 
hat. — Es war eine schwere Geburt des Comité's, denn sie hatten 
verschiedene Prinzen auf dem Herzen! — Die Niederkunft war glücklicher 
Weise eine famose und strömten zur Feier des schönen Moments viele wohl— 
gemeinte närrische Freudengeschreie aus allen närrischen Herzen. —
	        
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