Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. II. 199
Du schändlich Weib, du Satan du?
Eh' ich bei dir noch bleib' ein Jahr,
Ich gleich in wildes Röhricht fahr',
Daß du mich nie mehr siehst im Leben.
Das alte Weib droht ihm mit der Gabel:
Komm' her, ich will's dir besser geben!
(Der Teufel fährt davon und zeigt ihr den Hintern.)
Das alte Weib spricht weiter:
Wart' nur, ich will mir gleich bestellen
Zwei meiner alten Spießgesellen,
Dann wollen wir mit Strick und Strang
Hinaus aufs Feld zu deinem Fang,
Du entgehst uns nimmer, denk' an mich.
Fahr', wie du willst, wir finden dich!
(Sie geht ab.)
In
Der Teufel kommt wieder, setzt sich nieder und spricht:
Ei, ei, wie ist im Stand der Eh'
So große Trübsal, Ach und Weh!
Tags keift die Alte immerzu
Und nachts hab' ich auch keine Ruh',
Sie ächzt und stöhnt und hustet immer
Und läßt das Jucken und Kratzen nimmer;
Auch bissen mich die Flöh' und Läuse,
Benagten Ratten mich und Mäuse.
Ich muß mich umsehn in der That,
Daß nicht mein alter Flohsack naht
Und mich in seinem Garne fängt
Und dann mit Schlägen reich bedenkt.
Was rauscht dort durch die Stauden her?
Wie, wenn's mein altes Fieber wär'!?
Nein, nein, es ist ein alter Mann,
Für einen Arzt seh' ich ihn an.
Der Arzt kommt und spricht:
Gesell, was sitz'st du so voll Schmerz?
Sag' an, was dir betrübt dein Herz!
Der Teufel spricht:
Ich hab' gehabt ein altes Weib,