Volltext: error

sünftes Kapitel. Beim Meister Wolgemut. 
38 
ihm eintrat und sein Anliegen vorbrachte. Er meinte, es habe 
sich nun erfüllt, was er schon lange als heimlichen Wunsch in 
seinem Herzen getragen, und gab dem Vater die Versicherung, 
solcher sein Entschluß werde ihn nimmer gereuen, denn wer 
Augen habe zu sehen, der sehe, daß Gott den Albrecht nicht 
fürs Handwerk, sondern für die Kunst geschaffen habe. 
Etliche Tage später stand der Albrecht zur Übersiedelung 
in das Nachbarhaus des Meisters Wolgemut „bei der Schild— 
röhre“ gerüstet. Der Vater entließ ihn mit nochmaligen ernsten 
Vermahnungen, und die Mutter sprach, indem sie ihm segnend 
die Hand aufs Haupt legte: „Geh im Namen Christi.“ 
Fünftes Rapitel. 
Beim Meister Wolgemut. *— 
„Was unterfängst du dich, Bube? Laß deinen Vorwitz, 
sag ich dir! Meinest du, dieweil du etliches Konterfei daher— 
geschmieret, du wärest schon etwas und könntest der Lehre ent— 
raten?“ 
Mit diesen in barschem Ton hervorgepolterten Worten riß 
Urban, der älteste der Gesellen Michel Wolgemuts, dem Albrecht 
Dürer den Pinsel aus der Hand, mit welchem derselbe, da ge— 
rade niemand in der Werkstatt zugegen war, an einem großen 
Altargemälde unten an dem Saum des Gewands der Mutter 
Gottes etliche leise Striche zog. 
„Hier ist dein Platz!“ fuhr er fort, indem er ihn zu dem 
Stein hin stieß, auf welchem die Farben gerieben wurden. 
„Siehe da, du Wicht, auch die Pinsel sind noch nicht gewaschen, 
Stein. Albrecht Dürer.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.