Volltext: Die reichsstädtische Haushaltung Nürnbergs (2. Band)

7148 Sechster Teil. Ergebnisse und Entwicklung von 1377 bis 1794. 
Nürnberger Lot gehen sollten, sodafs auf einen Heller 0.125 gr Feinsilber 
trafen. Dies ist, wie es scheint, der Münzfuls, welcher der Reform vom 
Jahre 1396 zu Grunde gelegt wurde, und demzufolge der Metallwert des 
Hellers, an seinem Stande von 1377 gemessen, wieder auf 0.76 stieg. In 
den nächsten sechzig Jahren scheint sich dann die Hellermünze, wenigstens 
für mittelalterliche Verhältnisse, ziemlich gut behauptet zu haben; denn 
nur langsam sank ihr Silbergehalt bis 1424 auf 0.117 gr,*) und bis 1434 
auf 0.109 gr herab, während die weitere Einbulse bis zum Ende der 
fünfziger Jahre sich im ganzen auf etwa zwanzig Prozent schätzen läfst. 
Damit bricht die normale Entwicklung ab, indem‘ seit 1461 wohl im 
Zusammenhange mit dem damaligen bayrischen Kriege so gewaltige Massen 
von „Schinderlingpfennigen“?) in Umlauf kamen, dafs eine Münzkrisis eintrat, 
die der vom Ausgang des vierzehnten Jahrhunderts nichts nachgab. Wir 
können ihren Verlauf wiederum nur an dem scheinbaren Emporschnellen 
des Guldenkurses verfolgen, über das die folgende Zusammenstellung Aus- 
kunft giebt. 
Aoldwert des Pfundes neuer Heller von 1434 bis 1478, auf den rheinischen 
und den Landwährungsgulden zurückgeführt. 
Feingoldgehalt des‘ 
rhein. (ruldens ?) 
| 
Jahr | gr | 
1425 | 2.776 | 
1464 
1469 
| 
2.704 
2 677 
1479 | 
2.595 
Goldwert des gö»°", auf den || Offizieller Umrechnungskurs 
Grhein zurückgeführt des ({/" laut Register 
1 GG rhein __ 1 gpncu —_ il 1 neu ___ 
Jahr | gt | (4 rhein Jahr | gpat| A | De 
14349) | 
1457 *) 
[459 %) 
(463 5 
Ä 
'20' 0.89 
24 0.69 
6 0.65 
‘0 0.55 
14277) | 
1440 
1458 
1460 
1469 
1470 
AN 
| 12 
0.91 
0.91 
0.91 
0.91 
0.49 
0.48 
0.48 
0.48 
Pad 
1484 © 
| 19 
048 
147 
(495 ! 2.536 | 
Wie aus ihr zu ersehen ist, hat sich der Metallwert des Pfundes neuer 
Heller bis 1484 im Vergleiche zum Jahre 1440 auf rund die Hälfte 
verringert. Die Folge davon war, dafs der Heller wegen seiner über- 
mäfsigen Kleinheit als Zahlungsmünze unbrauchbar wurde, und dafs im 
1) Vergl. hierzu und zum Folgenden die Nachweisungen in Beilage I. 
2) Chron. IV, 263. 
3) Vergl. A. Hanauer, Etudes 6conomiques sur l’Alsace, Tom. I, S. 463. 
4) Kurs des rheinischen Guldens laut Müllners Annalen (Nbg. KA.), deren An- 
gaben zu 1457 mit Chron. IV, 227 übereinstimmen. 
5) Kurs des rheinischen Guldens laut Chron. IV, 286. 
6) Desgl. Chron. IV, 226 u. 368 „hetz auch lang also golten, pei 6 jarn“. 
7) Chron. IV, 150 giebt mit der Gleichung 1 G = 4 @%t 16 9 für 1433 wohl 
den Marktwert des Landwährungsguldens an.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.