a)
Quelle für das „hoffgesindt Veneris‘‘ kurz hingewiesen. Der Inhalt
der „Mörin“ ist bekannt: Der Dichter erzählt, wie er zu Venus
und ihrem Gemahl Danheuser in den Venusberg gebracht, von
der Königin wegen seiner Unbeständigkeit in der Minne ange-
klagt, vom „trewen Eckhart‘ aber verteidigt wird. Für Venus
führt eine Mörin das Wort. Das Gedicht wurde 1453 verfasst
(vgl. v. 6054 ff.) und im Jahre 1512 zu Strassburg neu gedruckt;
Hans Sachs besass es in seiner Büchersammlung. Wie in der
„Mörin‘“, steht im „hoffgesindt Veneris‘‘ die Königin im Mittel-
punkt, neben ihr Danheuser als untergeordneter Gatte (v. 840),
im Fastnachtspiele geradezu in ihrem Gefolge, zu ihrem „dienst
bezwungen‘“. Im Gegensatz zu der Königin steht der „trewe
Eckhart‘, der verteidigend und warnend sich der von Venus
Bedrohten annimmt. Die in den Banden der Wollust Schmachtenden
erscheinen als Venus’ Hofgesinde (Mörin v. 275; v. 988: das
ich in namm ze hofgesindt; v. 1545. 3797. 5711 u. s. f.; Hans
Sachs: v. 23; v. 177: mein hoffgesindt; v. 197 u. a.), und diese
Bezeichnung hat wohl geradezu den Titel des Fastnachtspieles
veranlasst. Ebenso bietet die Ankündigung des trewen Eckhart
bei Hans Sachs v. 14f, eine Erinnerung an die „Mörin‘‘, die
ja im Venusberg spielt. Und wörtliche Anklänge zeigen die Stellen :
Mörin v. 26: Hans Sachs v. 12:
davor do stuond ain man was . nun will ich euch stellen ent-
graw gegen
mit ainem schönen langen bart, ein in eim langen groben,
als ob er wear der Eckhart, (grawen) bart,
von dem man sagt in Venus- . der selbig heist der drew Eckart,
bergk, der kumbt her ausz dem Venus
; perck,
and
Mörin v. 837: v. 25:
(er) kam dort her aus Francken- Herr Donheuser bin ich genandt,
lant ‘ mein nam der ist gar weit
Der Tanhuser ist ers genannt, erkandt,
ausz Franckenlandt was ich
geborn.