Metadaten: In Memoriam Adolf Bartning

diesem Sinn eine gewisse Richtung gegeben haben. Als 
aber endlich Hauser zu Ende des Jahres 1831 selbst nach 
Ansbach kam, der damals nichts anderes als einen ziem- 
lich beschränkten ordinären Menschen darstellte, ohne 
irgend welche besondere Auffallendheit gegenüber den 
emphatischen, den Alltagsmenschen freilich excentrisch 
vorkommenden Äußerungen Feuerbachs, und als man 
dazu noch entdeckte, daß er Neigung zur Lüge habe, da 
war die Sache entschieden: Hauser ist nichts als ein 
Betrüger! Selbst sein nunmehriger Erzieher, dann der 
Gerichtsarzt und der sonst sehr wackere nüchterne In- 
quirent theilten diese Meinung. Gab doch letzterer selbst 
nach der tödtlichen Verwundung Hausers in seiner Com- 
missionsbemerkung, warum er denselben nicht als Dam- 
nificaten beeidige, unter anderem auch mit als Grund an: 
daß er nicht unerhebliche Zweifel über die Wahrheit seiner 
Erzählung habe! Die Zeugenvernehmungen in dieser 
letzten Untersuchung werden uns vom Verfasser nicht 
mitgetheilt, sondern nur die Berichte des Inquirenten an 
das Justizministerium über die Ergebnisse derselben. 
Natürlich sind diese ebenso nur der Ausdruck der sub- 
jektiven Anschauungen des Berichterstatters. 
Abgesehen von dem nun einmal nicht mehr ganz zu 
beseitigenden Verdacht einer nicht gewissenhaften Dar- 
legung des ganzen Materials, ist es leicht möglich, ja es 
wäre sogar verzeihlich, wenn dem Verfasser nach seiner 
Anschauung manches was für ein objektives Urtheil von 
Bedeutung wäre, als werthlos erschien und deßhalb über- 
gangen wurde. 
So entgieng ihm sogleich von Anfang an, daß wir keine 
einzige Zeugenvernehmung aus der ersten Zeit nach dem 
Erscheinen Hausers in Nürnberg, gerade der allerwich- 
tigsten zur Beurtheilung seines körperlichen wie Gemüth- 
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