Objekt: Programm für den Bau und Betrieb einer Städt. Regie-Straßenbahn in Nürnberg - Fürth sowohl ohne als mit Rücksichtnahme auf den Ankauf des alten Betriebsnetzes der Nürnberg-Fürther Straßenbahngesellschaft

gliederung des neuen Netzes an das alte fehlt Letzterem die 
Aufnahmefähigkeit, auch sind seine Depots samt und sonders zu 
klein, was alles Herr Hecht zu ignorieren scheint. 
Es müßte denn eine Art verabredete Taktik seitens des Rat— 
hauses im Zuge sein, um die Straßenbahn unter Anwend— 
ung verschiedener Finessen möglichst billig zu fkaufen. Wir haben 
in der That auch ein Anzeichen dafür, daß es so sein könnte, ein 
fast untrügliches, über welches wir uns aber hier nicht äußern 
wollen. Das wäre aber nichts als eine neue grobe Selbsttäusch— 
ung des Magistrats und für die Verkehrsinteressen des Publi— 
kums ein neuer Zeitverlust vielleicht von einigen Jahren, denn 
der Ankauf wird doch nicht zustande kommen. Der Magi— 
strat kann bieten 148 Proz., so viel die Aktionäre einbezahlt 
haben, er kann auf 150 Proz. hinaufgehen, und wenn er die 
äußerste Gewissensgrenze ziehen will, sich auf 165 Proz. hinauf— 
treiben lassen. Mehr zu bezahlen, wäre angesichts der er wie— 
senen Thatsache, daß man zur Anlage des neuen Netzes die 
Mithilfe des alten Netzes nicht braucht, ein Verbrechen an den 
Interessen der Steuerzahler. Und um diesen Preis gibt die 
Straßenbahn nicht ab, weil sich die jetzigen Aktionäre ihre Aktien 
vielfach schon zu einem höheren Kurse haben aufschwätzen lassen. 
Die „Klugheit“ dieser Leute mit städtischem Gelde zu bezahlen, 
dafür sind aber die hiesigen Steuerzahler denn doch nicht da. 
Man wipd also verhandeln, aufs Neue Zeit verlieren, Nichts er— 
reichen und das Publikum nochmals 2 Jahre an der Nase herum— 
führen. 
Was aber die angefochtene Kentabilität der städt. Regie— 
linien überhaupt betrifft, so zeigt ein Blick auf den Stadtplan, 
daß selbst die scheinbar schwächsten der für den sofortigen Aus— 
bau und für eine zweite Bauperiode zu empfehlenden Regielinien 
heute schon viel, viel besser sind, als einzelne der schon be— 
stehenden Linien es waren, nachdem insgesamt schon eine Divi— 
dende von 4 Prozent und darüber sich ergeben hatte. Man er— 
innere sich nur an die Dutzendteicher Linie von ehedem, als die 
Marienvorstadt noch einen mäßigen Verkehr hatte, und in der 
Scheuerl-, Glockenhof- und Kirchenstraße insgesamt nur etwa 
ein Dutzend Wohnhäuser vorhanden waren. Mit dem Insleben— 
treten der Doppelgeleise und der offenen Sommerwagen ging es 
plötzlich in die Höhe und mit diesen günstigen Vorbedingungen 
treten die Regielinien in fast nur ausgebauten, meist sehr ver— 
kehrsreichen Straßen sofort ins Dasein. Warum soll es denn da 
eine schlechte Rente geben? Das glaubt den Gegnern der Regie— 
linien ja doch der stärkste Mann nicht! Dann kommt aber bei den 
Regielinien vergleichsweise noch ein Vorteil hinzu. Eine vor- 
/vStcicubibliothet 
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