Metadaten: Geschichte der Stadt Nürnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit

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ein Ende. Artikel 17 der Rheinbundsakte besagte, daß Stadt und 
Gebiet Nürnberg mit voller Souveränetät und Eigentum mit Bayern 
vereinigt werden sollten. Am 6. August 1806 legte auch Kaiser Franz 
die deutsche Kaiserkrone nieder. Das heilige römische Reich war begraben. 
Nur wenige Wochen noch, in denen man sich Nürnbergischerseits ängstlich 
bemühte, bei dem leutseligen Könige Max Joseph und seinen Ministern 
möglichst günstige Bedingungen bei dem Übergang in die neuen Ver— 
hältnisse zu erlangen. Endlich am 15. Septbr. 1806 Vormittags ging der 
feierliche Aklt der Einverleibung in das Königreich Bayern von Statten, 
unter festlichem Gepränge, mit Glockengeläut und Kanonendonner. Als 
Stellvertreter des Königs fungierte der bayerische Generalkommissär für 
Franken Graf Thürheim. Aber es war bezeichnend für die tiefe Er— 
niedrigung Deutschlands, daß ein französischer Generalkommissär, Fririon, 
den Akt der Übergabe leitete und daß französische Truppen (es lagen 
solche schon seit demn März 1806 in Nürnberg in Garnison) neben dem 
alten reichsstädtischen Militär vor dem Rathaus die Parade bildeten. 
Das Schicksal der ehemaligen Reichsstadt war entschieden. Von 
ihrer Freiheit und Selbständigkeit stieg sie auf die Stufe einer baye— 
rischen Provinzialstadt herab. Aber nicht zu ihrem Nachteil. Wenn 
uuch anfänglich nur schwach und langsam wiederaufblühend, nahm die 
Stadt etwa seit der Mitte unsers Jahrhunderts einen fröhlichen, nicht 
mehr aufzuhaltenden Aufschwung. Ein reger, schaffender Geist lebte 
in ihren Mauern, unter dessen Antrieb Handel und Gewerbe gediehen 
und die Bevölkerung und der Wolhlstand sich mehrten. Und hoch und 
stolz darf heute die alte Noris ihr Haupt erheben, denn sie hat es 
verstanden uud versteht es noch die ganze unendliche Fülle des modernen 
Lebens zu vereinigen mit dem unvergänglichen Glanze der Vorzeit. 
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NsSeanbero
	        
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