fullscreen: Der deutsche Meistergesang

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goldete Schillinge befeftigt waren. Auf dem mittleren 
war König David abgebildet, wie er die Harfe fpielt. 
(Davidsgewinner.) Der zweite Sieger erhielt einen 
jeidenen Blumenkfranz;*) der erfte durfte in der nächften 
Singfdhule mit im „SGemerfe“ figen. Der Kranzgewinner 
itand bei der folgenden Sigung an der Kirchenthür 
und nahm das Geld entgegen. 
Die Fehler wurden den übrigen Singern erft nad 
dem Singen bezeichnet; den Siegern aber war e8 auf: 
erlegt demütig zu bleiben und auf andere nidht ftolz 
herabzufehen. Kette und Kranz waren aber nidht Ge- 
fOhenfe, Jondern nur Auszeihnungen für die Dauer des 
Tages. Nah der SingfHule zogen die Gejeljdhafter 
auf bie „Zeh“, wo ftatt des Ernites der Kirdde Wroh- 
finn herrfchte; doch war jedes übermäßige Trinken; ver: 
boten. Ein „Zecdhkranz‘“ wurde in der meift verräucherten, 
nur mit einfaden hölzernen Bänken und Tijdhen ver: 
fehenen Schenke von dem, der „verjungen“ hatte, zur 
Buße; von dem Sieger, wenn er zum erfienmale „be: 
gabt” war, zur Ehre gegeben. Zumeift aber wurde die 
Beh von dem Gelde bezahlt, das von der SGefell]haft 
vereinnahmt war. So floß das Leben der Meifter- 
finger dahin; ftarb einer, fo geleiteten ihn alle zu 
Grabe und war es ein Merker gewejen, fo fang ihm 
die ganze Sejelljhaft, ehe ber Sarg verjentkt wurde, 
ein feßtes Lied. 
Berk und Nußen des Meißergefangs. 
Sm Meijtergejang findet fih „Fein vor]Ohreitendes 
Wachstum der Boefie.“ Sr it, wie Uhland mit Recht 
‘) Eine Folge der Bekränzung der Meifterfinger waren die 
gefrönten Dichter der fpäteren Zeit bis in die Mitte des 18, Kahr: 
hundertS:;
	        
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