fullscreen: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1916 (1916 (1919))

71 
velcheg 
iq des 
‚eichen 
rch den 
thargie 
nd das 
welcher 
O⸗ 
ten sich 
Mord⸗ 
Thüren 
r durch 
it sinn— 
yestreut 
urkunde 
drich I. 
r Stht 
att und 
amen so⸗ 
edachten 
sle auf 
h darein 
e Noth 
yefäng 
chen sih 
rch Vlut 
en Stufe 
an dem 
attete sih 
vor det 
Moeggel 
vorzüglich versammelten sich in ihrem Fleischhause, um 
sich von dort aus zu wehren. Nachdem auf dem 
Rathhaus sich niemand vorgefunden hatte, der dem 
allgemeinen Grimm hätte geopfert werden können, 
zog der größte Theil ab und vertheilte sich in die 
Wohnungen der Patrizier. Sie wurden erstürmt; 
was nicht weggebracht werden konnte, ward zerschlagen 
und zertreten, geplündert und geraubt alles, was nur 
einigen Werth hatte. Die Personen, die darin zurück— 
geblieben, fielen, ohne Rücksicht Alters und Geschlechts 
als Opfer und die empörendsten und ausschweifendsten 
Grausamkeiten krönten das begonnene Werk. Keller, 
Böden und Speicher wurden nach den entflohenen 
Rathsherren durchsucht, und obgleich viele in verstellter 
Kleidung, auf Mistwägen, sogar als vermeintliche 
Leichen aus der Stadt entrannen, wurden doch einige 
von dem tobenden Pöbel auf der Flucht ereilt, miß— 
handelt und gemordet. 
Und als nun der Tag zu Ende und die beträcht— 
liche Beute in Sicherheit gebracht war, ließen die 
Pfaffen in allen Kirchen ein feierliches Te Deum 
laudamus! anstimmen und dann zerstreuten sich die 
Massen, um in Weinhäusern, Trinkgelagen und lieder⸗ 
lichen Orten auf ihren Lorbeeren auszuruhen und die 
Früchte des Sieges in Sorglosigkeit zu genießen. — 
Schon in der Mittagsstunde hatte der glücklich 
nach seinem Hause gelangte Jude Abraham Ben Ismael 
sein kostbarstes Gut in einem verborgenen Winkel des 
Kellers verscharrt, Weib und Kind der Obhut der 
Verwandten zunächst dem Fleischhause übergeben und 
ihnen bedeutet, bei der ersten drohenden Bewegung 
sogleich dort hinein zu flüchten, weil die Fleischerzunft
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.