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wichtig sind, wenn sie mit Hülfe bekannter und von dem
Pditor gefundener Nachweise einen nur bruchstückweise
bekannten Gegenstand skizzieren, oder endlich, wenn sie
durch den Hinweis auf bisherige falsche Ansichten die
Geschichte korrigieren. Literarische Nachweise sind
namentlich bei der Argumentation sachlicher Anmerkungen
obiger Art und der Erlänterung einer Textstelle durch
vriefliche Gnellennachweise nützlich.
Von einem Nachweis fehlender Briefe verspreche
ich mir mir in den Füllen Nutzen, wo anderweitige
Quéllenvermerke auf die Wichtigkeit eines solchen nicht
aufgefundenen Briefes hinweisen und dadurch nicht mr
der briefliche Zusammenhang, sondern, was das Be—
deéutsame ist, der sachliche Tnhalt rekonstrniert wird.
Diese Nachweise sind aber auch nur dann notwendig,
wenn nicht der Tnhalt des Briefes in der Antwort des
Adressaten oder in éeinem anderweitigen Briefe vorhan-
flen ist, sondern durch sonstige Quellen (wie 7. B. an
ꝛainer Stélle dieser Sammlung durch die aufgezeichneten
Tischreden Luthers) bekannt wirqd.
Die entstandene Sammlung der zur Geschichte
Lincks gehörigen Urkunden umfasst fast, achthundert
Folioblatter. Gerne hätte ich diesen Stoff gesondert in
veiner Gesamtheit, herausgegeben, wenn ich nicht auch
den Kostenpunkt zu bedenken hätte. Wir Quellenforscher
und Urkundeneditoren befinden uns dem bücherkaufen-
den Publikum gegenüber in der Lage eéines übeéraus
Schlecht behandelten Stiefkindes. Schon die Veranstaltung
eines solehen Quellenwerkes erfordert neben eéiner nicht
cu unterschätzenden Arbeit recht beéträchtliche Rosteu.