Volltext: Bis zur reformatorischen Thätigkeit in Altenburg (Band 1)

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diktion unterstellten Nonnenklöster zu Mühlhausen und Kreuz— 
burg, '8) berührte noch die Konvente zu Gotha, Langensalza, 
Erfurt, Neustadt und Kulmbach und eilte dann wieder nach 
Nürnberg, wo er um die Mitte des August ankam. 
Stellen Kolde in seiner Geschichte der Augustinercon— 
gregation?) und ihm nachschreibend Bendixen in seinen 
Aufsätzen über Linck 80) die damalige Lage der Martinianischen 
Partei in Nürnberg als äußerst gefahrvoll und die herr— 
schende Strömung als streng kaiserlich-pPapistisch dar, so 
stinmt solche Schilderung doch schlecht zu den Quellen 
Wir haben bereits zum Veginn des Jahres 1521 die lei 
tenden Motive, welche die Handlungen der städtischen 
Obrigkeit veranlaßten, und deren praktische Durchführung 
an der Hand der Urkunden auseinandergesetzt. Und wenn 
man über die Vollziehung der Achtserklärung und über 
den angeblich auf das strengste untersagten Bücherverkauf 
sich unterrichten will, so lese man einmal den Brief des 
Rates an die Stadt Weißenburg vom 7. September 1521 
und das Schreiben Spenglers an Pirckheimer vom 20. Ok— 
tober nach 81) und man wird nicht minder die Unlust zu 
den politisch geforderten Erlassen, wie die Larheit in der 
faktischen Durchführung seitens der städtischen Vertre— 
tung erkennen. Man vermied lediglich sorgsam den Schein 
und unterdrückte Unruhe und Aufsehen erregende antikleri— 
kale Schritte. Hierzu hatte der vorsichtige und kluge Rat 
um so mehr Anlaß, als im Herbste 1521 das Reichsregi— 
ment in Nürnberg zusammentrat und ebendahin für das 
folgende Frühjahr einen Reichstag ausschrieb, es unmittel— 
bar unter den Augen der legislativen Vertretung aber 
wenig geraten war, durch besondere Lutherische Kundge 
bungen das in praxi ruhbende wormiser Edikt heraufzube
	        
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