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Alphabetifch nehme ich fie, die Zeit ihres Eintritts
Kenne ich nicht, doch fenne ich fie, fo weit e8 mir möglich.
Meltere Freunde ftanden mir näher, frühere Tage
Unfer8 Zufammenfichiinden8 auf wenige Tage ver Woche,
Boten, da unumwundner, offner die SGeifter fichH zeigten,
Keicher Gelegenheit dar zu bliden in’8 Innere der Herzen,
ur den leßten, den Bruder des Lebten in früherer Zeich»
nung
Nehme ih aus, fein Wefen und Leben, fein Wirken und
Wollen,
Oifen liegt e8 vor mir vom erften Beginn feines Dafenn8.
Aber mit dem Beginn fällt eine Thräne ver Wehmuth
Auf ein Bild des Freundes, der früher fo nah mir ge=
fanden!
In dem glühendften Feuer der Jugend lernt ih ihn Fennen,
Siebte ihn, ohn' e8 zu fagen, mehr als er e8 dachte und
wußte,
Schwärmerifh iebte ih ihn, ie ann nicht erklären,
warum f9.
Cben diefelbige Haltung, die fpäter geziert mir erfhienen,
Damals mar fle fo fein, fo zart, fo lieblich befcheiden.
Näher Fam er mir nicht — ig blieb in gleicher Ent
fernung
Daß — und wie wir ung Niebten, e8& fagte e8 Feiner
dem Andern
In der Folge ver Zeit vertaufchten wir beide vie Rollen:
Chen fo ichüchtern naht er ich mir, wie früher ih mich
ihm —
Anders nahm er das Leben, wie ih, nicht Fonnt’ im e8 oben,
Fremder wurden wir uns, doch immer blieb er mir theuer
Und fein Hingang beugte mich tief! — wo mag er nun
teilen ?