Volltext: Historische Beschreibung der Stadt Nürnberg

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Begniß aber aus ihren Ufern und die dadurch entftandenen: großen 
Ueberfdtwenunungen, welde jene Wohnungen fehr unfiher, den 
ottesdienft in der St, Martinskapelle aber beihwerlidy machten, 
ahen fid die erften Bewohner genöthigt, jen{eits der NRednik ihre 
Hütten aufzufhlagen. Ebenjo wie die Stadt Fürth fi Tarngfanı 
Geranbildete, war eS au mit Nürnberg, mur mit dem Unterichieb, 
daß dafelbft die Hütten und Hüufer zuerft zum den fünfecfigen 
Thurn und den Dianentempel herum angebaut wurden. 
Anno 801 foll St. Sebald nad Nürnberg gekommen fein 
und fi Kange vorher in den Wäldern dafelbjt aufgehalten haben, 
deßiwegen er für einen heiligen Mann gehalten wurde, welches bei 
dem damaligen finftern und abergläubifhen Bolke {ehr Teicht zu 
ertfüren fein dürfte, Er foll in der St. Martinskapelle geftorben 
ww von vier ungezäuniten ODchfen an die Stätie feiner Degräbniß 
bei St, PeterszKapelle geführt worden fein, welche nach der Zeit 
viel größer erbauet und nach ihın zu St. Schald genwnt worden. 
E8 hat aud) Bapft Martinus V. diefen Schal, fpüter dur eine 
Bulle, unter die Heiligen gezählet und deffen Sedächtnig alljährlich 
den 19. Auguft feierlich zu begehen angeordnet, ES werden von 
diefen Heiligen fehr viele Wunderdinge erzählt, welde fo Tädherlich 
find, daß fie nur der graffejte Abergkauben eni]Huldigen kann. Es 
ft fonft in Nürnberg gebräuchlich gewejen, nad) Verlauf etlicher 
Sabre feine Sebeine aus dem Sarge herauszunehmen und in neue 
Tücher einzuwirfeln, zu weldher Zeit die Kirchenthüren ver]perrt 
und mit einer Wache befeßt wurden. Sein Sarg ift aber einmal 
beraubt und das Silber, mit weldem er gejnlct war, davon 
Gerab gebrochen worden. Der Ort und Plab, worauf die St, Ser 
balds-Kirche fteht, foll fehr uneben, voller Löder und Tiefen, nicht 
minder foll derfelbe auch ein wahrer Sumpf geivefen feit. Der 
Thurn gegenüber der Heinen Wang fteht bekanntlich. auf Säulen. 
Bu Carl des Großen Zeiten ift der Gökendienit An Yürnberg 
erft gänzlid) abgefhafft worden, mweldhe mit feiner Armee in dem 
Sürther Wiefengrund fich gelagert, und wie {Hon gefagt dem hei: 
ligen Martin zu. Chren, dafelbft eine Kapelle erbauet. - 
Anno 899 lebten die NMürnberaer no ohne Sefebe und die
	        
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