Volltext: Historische Beschreibung der Stadt Nürnberg

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d. 1. Allvater, verehrten au die nordifchen VBölfer die Sonne, 
vermuthlih darum, weil fie vorausjeßten, daß von Dderfelben Alles 
erzeugt und gleihfam geboren wird. Die Nordgauer aber ‚ver: 
ehrten noch insbefondere, die Diana, die Osttin der Jagd. Wa: 
genfeil fagt in feinem Comment. de Civit. Norimb. p. 32 und 
den Hijtorijhen Nachrichten von Nürnberg Seite 2, diejer Göttin 
ei ein Tempel zu Nürnberg auf dem Berg neben dem Schloß 
erbnuct gewejen, welcher in der Folge der Heiligen Margaretha 
geweiht worden ijt, wie man au an deffen Heidnijher Bauart noch 
heute jehen fann. Auch joll zu Naffenfels, einenı ohnweit Cidjtätt 
aelegenem Schloß und Flecken, cin Dianentempel geflanden hHaden, 
davon das Gößenbild mit -cinem Hund zu ihren Füßen von ab 
Indagine oder Johannes von Falfenfteim felbjit gefehen worden 
fein. Der Sage nach joll in diejer Kapelle der Diana Gößen: 
bild von Erz, welches dajelbjt verchrt wurde, noch heutigen Tages 
aufgehoben werden. Ab Indagine gibt aljo zu, daß-Lei Eidhjtätt 
in einen: Marktfleden cin Schloß nebit einem Dianen- Tempel ge 
tanden hat, mo das Gößenbild mit cinem Hund zu deffen Füßen 
anzutreffen war, und der gekehHrte Herr fagt andy, dafs cr felbiges 
IcToft gejfehen Bat. Hier allo läßt ab Indagine den Dianen- Tempel 
gelten, warum denn nicht auch in Nürnderg? An unlerın Heiden: 
urn follen und müjjen die angebrachten Figuren Phantafien der 
Maurer und Steinhauer fein, ‚dort bei Cichftätt aber findet man 
rad der Meinung diefes Herrn wirklihH einen Dianen = Tempel, 
wo die Maurer und Steinhauer Feine Phantaftegebilde hineingez 
nteifelt haben! Senug, wir glauben, daß Männer, mie Pros 
Feffor Wagenfeil, Rathsconfulent Welker 206. die Sache eben auch 
genau anferfucht und geprüft, bevor fie ihre Herrlihen Werke der 
Deffentlichteit übergeben haben, und glauben, daß folche gelehrte 
Männer, welche Nürnberg und vorzliglih unjere Burg nebjt dem 
Heidenthurm genau Ffennen,. eher Glauben verdienen, als ein 
Scribent, der Nürnberg gar nicht einmal gefehen Hat. Die ganze 
Bauart unjeres fünfefigen Thurmes, fowie der übrige Theil der 
Schloßgebäude beweift ung, daß diefelben {Hon im Hohen Alterthum 
aufgeführt wurden, und Fein Menich ft im Stande, mit Gewikbeit 
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