Inhaltsverzeichnis: Die neue Zeit

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Gartenwege waren bedeckt mit dem welken Laub. 
Niemand hatte Zeit und Gedanken, des Gartens 
zu pflegen. Die Dahlien und Sommerrosen wucher— 
ten in greller Pracht. Im Gebüsch hausten die 
Amseln, unvertrieben von den Kindern. 
Ein leuchtendes Sterben und Vergehen war 
draußen in der Natur, während imgroßen Kinderzimmer 
Rottmanns Liesle blaß und matt das Köpfchen 
neigte, und Josephine vergeblich die Hände rang 
im Gebet um das Leben des kleinen Lieblings. Es 
verlöschte. — 
Im wilden Schmerz klammerte fich Josephine 
an ihren Gatten. Fast war's, als ob der tote 
Liebling den Gatten zurückführte zu den Seinen. 
Der Herbst verlief still im Rottmannschen 
Hause. An den Abenden saß Sebastian bei seinem 
Weib und las ihr vor, oder er kam nach Schluß 
des Geschäfts ins Spielzimmer zu den Kindern und 
er zwang Josephine liebevoll, teilzunehmen an der 
Kinder Spielen und Freuden. 
Und Hünnebach unterstützte in treuer Freund— 
schaft Sebastians Bemühen, Josephine dem Leben 
wieder zurückzugewinnen. 
Und langsam gelang es. Josephines Wangen 
rundeten sich allmählich wieder, sie bekamen wieder 
Farbe. Die Augen blickten nicht mehr so müde 
und stumpf. 
Aus dem Schmerz, der sie so ganz gefangen 
genommen hatte, erwachte sie. Dankbar begann 
sie fich der Gegenwart ihres Mannes zu freuen, ja 
in ihrem Herzen wurde die Hoffnung wach, daß 
ihr Gatte sich von allem Streben und Sehnen ab— 
gewandt habe, wieder ihr, den Kindern zu. Den 
Kindern! Sie sah die Kinder wieder mit freudi—
	        
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