£elling und Herder.
3wei Briefe
Un Herder.
Wolfenbüttel, den 10. Jenner 1779,
— — Daß aus Bertuch’s Han3 Sacdhfen nichts wird, habe
ih ungern gelejen!. Ich wollte eben an ihn jHreiben und
ion bitten, wenn er doch fo viele Alphabete? Reime drucken
ließ, noch einige Bogen Proja von dem nämlidhHen Verfaffer
beidrucen zu laffen; wäre e8 auch nur, um zu fehen, wie
Hanz Sacdhjenz Profja gewefjfen. Denn daß Hans Sachjens
projaijche YAuffäße auch ein ganz fonderbares Monument in
der Keformationsgefchichte find, wird mir freilih Keiner auf
mein Wort alauben, der Kie nicht aelefen hat. — —-
6. €. Seffing.
In einer galligen Laune hat Herder — fdheinbar in Widerjpruch
nit fi Jelbfit — darauf am 1. FJuni 1779 geantwortet, daß aus
Bertuchs Hans Sach3 nichtz werde, bedauere er perfönlih nicht, denn
hei Bertuch Laufe alles auf Speculation hHinauz; er wolle ein Sefchäft
machen, weiter nicht. Mit Herders innerem Interefje am SGegenftand
aber und der rein litterarijhen Förderung desfelben Hat diefe infolge
jeiner befannten Animofität gegen Bertuch ftark gefärbte Äußerung
nichts zu thun. Lange nach Leffing3 Tode, da er feine „HZerftreuten
Blätter“ 3 jammelt, tritt er au für Hanz Sadh3 mit der ganzen
Wucht feiner Litterarijchen Perfönlichteit ein, ihn auS der großen
Schaar der Meifterjänger herausitellend und feinen Ruhm auf’s neue
herfündend:
Warum ih von den MeifterJängern noch nicht gef prodhen ?
Neil je mir oft herzliche Lanaemweile gemacht Haben. Sie