Objekt: Des Bürgermeisters Töchterlein

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36. Sspers Abfheiden aus Kieflings Nähe und aus 
der Zeit. 
Einen neuen, gleichgefinnten Freund und Bruder hatte 
Bott unferm Tobias, gleihfam als Erwerb für fein Sefchäft 
als Bücherverleiher, an dem feligen Schöner gefchentt3 Das 
gegen wurde aber ein andrer lieber Begleiter auf dem Pilgerz 
wege von feiner Seite genommen. 
Sm Sommer des Sahres 1779 verließ der treue Csöper, 
der unferm Seligen in vielfacher Hinficht NRehbergers VBerz 
{uft erfeßt hatte, Uttenreuth, deffen Semeinde er 14 Iahre 
lang mit freuer Liebe vorgeftanden, um den erhaltenen Rufe 
zur Superintendentur nach TWunfiedel zu folgen, und nur zwei 
KXahre darauf, am 18ten Iuli 1781, erging an Diefen treuen 
Knecht der noch höhere Ruf: einzugehen zu feines Herrn Freude. 
Xuch hierbei, als diefer rüftige, fräftige Arbeiter mitten aus 
der blühendften Zeit des Mannesalters (er war bei feinem Tode 
noch nicht ganz 49 Sahre alt), mitten aus feiner volleften Thäz 
tigFeit für das Reich Sottes abgerufen wurde, fragten Viele 
fo, wie Esper nad) S. 29 bei Nehbergers Tode gefragt 
hattes indeß war auch eben unfer feliger Esper fhon im 
Boraus auf folche Fragen die Antwort nicht fchuldig geblieben 
(man val. oben a. a. D.)-. 
UYeberhaunt war diefer Mann eine von jenen offenen, durch- 
aus Haren, fich immer gleichbleibenden, geraden Naturen, 
welche Sedem, der fich ihnen nähert, nicht lange über fich in 
Ungewißheit laffen und auf Feine Frage über ihr eigentliches 
eben und Streben die Antwort fchuldig bleiben; und der Les 
fer wird fchon aus den wenigen Briefen und Brieffragmenten, 
welche in der vorftehenden Lebensbefchreibung mitgetheilt wurden, 
wiffen, woran et mit dem Manne ift. Ia, diefer Csper 
war einer von jenen heitern, zum ruhigen Mannesalter gereifz 
ten Chriften, zu welchem jeder arme Menfch gern ein frohes 
Butrauen faffen Fonnte, und in deffen Nähe es jedem, in feiz 
ner Schwachheit und nach dem ihm verliehenen Maaße nach 
BSottfeliaFeit ftrebenden Herzen wohl fein mußte.
	        
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