159 —
Mein Leben.
(Nach dem Pred. Salom. Cap. 12, V. 1-7.)
Zum Wiegengeschenke verlieh die Natur
Der herrlichen Gaben mir viele:
Sie gab mir Gesundheit und fröhlichen Muth,
Der Phantasie himmlische Spiele,
Und hüllte das Ganze in Formen ein, —
Nicht blendend und schön, doch menschlich rein.
uck,
J4,
Ich folgte des Predigers weisem Spruch,
Und freute mich innig der Jugend,
Doch ging mir's wie ihm, — ja ich strauchelte oft,
Und stolperte über die Tugend;
Der Genius warnte, ich hörte ihn nicht,
D'rum geht mir's, wie ferner der Pred'ger spricht:
Es kommen die Tage, die bösen, sie nah'n,
Die guten, ach! werden so selten,
Und kleine Beschwerden, die nie ich gekannt,
Sie fangen schon an, sich zu melden;
Es kommen die Jahre, von denen man spricht:
„Sie sind mir verhaßt, sie gefall'n mir nicht.“
Und allgemach zittern die Hüter im Haus,
Der silberne Strick will zerreißen,