ii.
Nachdem festgesiellt worden, wann und wie das
Burggrafthum Nürnberg in Franken an die schwäbi-
schen Grafen von Zollern gelangte, ist es nothwen-
dig, eine Uebersicht der nachweislichen Stammältern
der ersten Zollerischen Burggrafen zu geben. Eine
ausführlichere Darstellung der ältesten und älteren Ge-
schichte des erlauchten Hauses Hohenzollern muss einer
besondern Abhandlung vorbehalten bleiben, wozu die
Vorarbeiten, Ergebnisse vieljähriger Reisen und Samm-
lungen, uns vorliegen.
So reich die Literatur der Hohenzollerschen Haus-
geschichte ist, so wenig gründliche Belehrung gewährt
alles das, was bereits zusammengestellt und theils
handschriftlich, theils gedruckt vorhanden ist. Selbst
die neuesten Bücher, in welchen die Hauptfrage, die
Genealogie der Grafen von Zollern, besprochen worden
ist, leiden am Mangel origineller Forschungen, befassen
sich mit Chroniken späterer Zeiten, Stammtafeln ohne
Begründung, selten mit Urkunden oder anderen lauteren
Quellen ‚einer wahrhaften Geschichte.
Die Ableitung des Namens Zollern aus dem La-
teinischen (von collis, columna u. Ss. w.) ebenso von
dem deutschen Worte Zoll erscheinen als trügerisch,
Zoler, Zolera ist ein althochdeutscher Eigenname,
den Freie und Unfreie führten. Wir finden ihn zuerst
im Jahre 955 und obgleich die in dieser Urkunde Zo-
lera genannte Person offenbar in keinem Zusammen-