AX.
Faßnachtspiel mit 3 Personen:
Der farend Schuler im Paradeis.
Der
ur die
an sie
Die Peurin gehet ein und spricht:
Ach wie manchen Seufzer ich senk,
Wenn ich vergangner Zeit gedenk,
Da noch lebet mein erster Man,
Den ich ie länger lieb gewan,
Dergleich er mich auch wiederumb,
Wann er war einfeltig und frumb.
Mit im ist all mein Freud gestorben,
Wie wol mich hat ein andr erworben
Der ist meim ersten gar ungleich,
Er ist karg und wil werden reich,
Er kratzt und spart zusam das Gut,
Hab bei im weder Freud noch Mut.
Got gnad noch meinem Mann, dem alten,
Der mich viel freundlicher tet halten:
Künt ich im etwas Guts noch tan,
Ich wolt mich halt nit saumen dran.—
Der farend Schuler gehet ein und spricht:
Ach liebe Mutter, ich kumb herein,
Bit, laß mich dir befolhen sein
Mit deiner milten Hand und Gab;
Wann ich gar viel der Künste hab,
Die ich in Büchern hab gelesen.
Ich bin in Venus Berg gewesen,
Da hab ich gsehen manchen Buler
20
X Vgl. Die klugen Leute' bei Grimm Kinder- und Hausmärchen.“
— 1 Seufzer senken, ausstoßen. — 6 wie 20 wann, denn. 20 Er
erbietet sich, ihr etwas zu leisten. — 22 über die Sage vom Venusberg
siehe Denkmäler III, 4 S. 137 das Volkslied vom Tanhäuser.
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