Jerem⸗ 31 
V. 1 5. 
Matth.ꝛ 
v. 18. 
Psal. 94. 
Vv.19. 
Hiob I1.V. 
20. 21. 
Luc. 2i. v. 
19. 
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Kinder Noht / Vngluͤck / Elend vnd Tod muͤssen ansehen. 
Man lieset / wie erbaͤrmlich die Heeuba thut / da sie shre 
Tochter Polyxenam nur sihet wegfuͤhren zum Opffer / sagte 
sie: Mortua sum ego, anteqyam moriar, præ malis, vnnd 
waͤltzet sich auff der Erden fuͤr grossem Jammer vndHerßze⸗ 
leid / als were sie vnfinnig / etc. 
Wie nun / freundlicher lieber Bruder / vnd Ehrenge⸗ 
liebte Fraw Schwaͤgerin / wegen zugestandenen Bleyschwe⸗ 
ren. HaußCreutzes / vnd daß Gotẽ euch nicht nur einen/ son⸗ 
dern alle ewre liebe Soͤhne durch den zeitlichen Tod hinweg⸗ 
genommen / auch euch hieruͤbermuͤsse zu Hertzen / zu Gemuͤt 
vnd Gebluͤt seyn / ist auß oberzehlten leicht zu schliessen. Daß 
es aber gleichsehr bey ewrem so aͤngstlichem Treutzstande nicht 
etwa zugangen / wie bey Rahel / die beweinete jhre Kinder/ 
wolt sich aber nicht troͤsten lassen: sondern wie bey Havid/ wel⸗ 
cher gesprochen: Deine Troͤstunge / HErr / ergetzten 
meine Seele. 
Daß auch / freundlicher lieber Bruder / insonderheit du 
hierunter deinen schoͤnen Tatuff Namen / Andreas, (einen 
frewdigen / hertzhafften/ vnerschrockenen Mann bedeutende) 
welches Namens gewoͤhnliches Jahrgedaͤchtnuß wir bald/ 
Gott gebe mit mehrern Frewden vnd wenigern Betruͤbnuͤß) 
zu erleben hoffen / gar artlich vnd kuͤnstlich zu practiciren ge⸗ 
wust: Dich dahero/ Hiobs heiligem Exempel gemaͤß / in die⸗ 
sem deinem allerhaͤrtesten Vnfall recht Ehristlich moderi⸗ 
ren / deine Seele / nach Christi Anmahnunge / mit Gedult 
fassen: deinen abgeleibten liebsten Soͤhnlein / mitten vnter 
denen groͤsten Bekuͤmmernuͤssen vnd Gremschafften / so uͤber⸗ 
auß Geist⸗Lehr⸗vnd Trostreiche Elegias vnd Grabschifftlein 
stellen / deine Hertzens⸗Schmertzen hiedurch etlicher massen 
erleichtern / vnd dich also selbst / vnd andere Leidmuͤtige von 
der