hange mit den Grafen von Zollern steht, so ver-
dient dies erste Vorkommen doch einiger Worte, zu-
mal die Urkunde noch nirgends gedruckt ist.
Erembold, Vasall der Kirche zu Verdun (miles
ecclesie virdunensis) tauscht vom Erzbischof Rothbert
von Trier Güter ein, um sie Jebenslänglich als Precarium
zu besitzen, wogegen sie nach seinem Tode zugleich
mit seinen übrigen Gütern an die Kirche zurückfal-
len sollen, — eine damals von den Geistlichen häufig
angewendete Erwerbsweise. Unter den zu den einge-
tauschien Gütern gehörigen Dienstleuten beiderlei Ge-
schlechtes (mancipia utriusque sexus) steht nun auch
Zolera cum IV (sc. liberis). Obgleich die Form des
Namens Zolera auf eine Frau hinzuweisen scheint, so
ist doch zu bemerken, dass die Grafen von Zollern in
den älteren Urkunden fast immer comiftes de Zolra?
genannt werden und daher auch männliche Personen die-
sen Namen geführt haben müssen. In den aus späterer
Zeit herrührenden Abschriften ist die Endung verändert,
bald in Zolre bald in Zolro, aber Zolera scheint die
ursprüngliche althochdeutsche Form des Namens gewe-
sen zu sein, die sich auch wirklich in vielen Beispielen
vorfindet. Die Urkunden des Kaisers Heinrich V. für
Einsiedeln vom J. 1111 und 1114, weiche schon mehr-
fach bekannt gemacht worden sind, haben ebenfalls die
alte Form: Fr. comes de Zolra noch, obgleich die
alten Abdrücke Zolre lesen. Der vom P. Gall Mo-
rel] neuerdings aus Tschudi’s Abschrift mitgetheilte
Liber Heremi? giebt die Regesten beider Urkunden
mit dem Namen Fr. c. de Zolr a
' Abschrift desselben steht in dem Temporale perpetuum Bal-
duini, von welchem Werke eine kostbare Handschrift im Besitz Sr.
Majestät des Königs ist; hier ist ein falsches Datum: axj Kal. Decembris
DCCCLYIN, wie der Beisatz: “regygnante Ottone rege ac XXI €O-
dem anno Ottorex Vngros vicit’ beweist,
> ähnliche Namen sind Waolfera u. a,
2 In dem “Geschichtsfrennde der historischen Vereine der 5 Orte Lu-
zern, Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug, Kinsiedeln, 1843, S, 99 ff.