Metadaten: 1834-1884 (2. Band)

Ein Kaspar-Hauser-Komplott. 
Platz hatte früher auch eine Garnison. . Sein erstes Wort „Bua“ 
hat Kaspar auch in Triesdorf nicht gelernt. Eigentlich schade, denn 
wir hätten hier den Kaspar (Müller) und den (Falken-)Hauser 
(genau wie weiter unten bei Frau Schnatterer) so niedlich bei— 
sammen! 
Bei Daumer mag (er mag, sie mag, das mag, das Wört— 
lein beweiset alles,) also der Teremtete-Mann mag das Kind 
von der Gouvernante Dalbonne erhalten haben. Im April 1872 
war „einer seiner verehrtesten Freunde, der in die Hausersche Geschichte 
in ähnlicher Weise wie Daumer' selbst verflochten ist“ (von Tucher 
also) in der Schweiz und kam „auf der Rückreise mit dem trefflichen, 
geistvollen Hofrat Dr. Zeller, Vorstand der Irrenanstalt zu Winnen— 
thal in Winnenden bei Waiblingen zusammen.“ Dieser Psychiatriker 
war zwar noch nicht selbst verrückt, aber doch gläubiger und eifriger 
Hauserianer und offenbarte folgendes: „In nicht weiter Entfernung 
von Winnenthal, am Fuße des Hohenstaufen, befindet sich ein Land— 
gut, welches früher den Namen Fuchsenhof geführt, nun aber von 
dem Besitzer in Sonnenthal umgetauft worden sei. Bei einem 
Zusammentreffen mit diesem habe Zeller denselben nach dem Motiv 
dieser Namensänderung gesragt (wie „geistvoll“!) und darauf folgende 
Antwort erhalten. Jener erstere Name habe ihn, den jetzigen Besitzer, 
immerfort mit Schaudern an den Vorbesitzer erinnert (Fuchsenhof 
ist wirklich ein gruseliges Wort!); denn dieser sei es gewesen 
(Däumerling unterstreicht selbsth, der, in Hennenhofers Auf— 
trage, den K.H. ermordet habe. Früher Feldwebel der Armee, 
habe er dann mit dem empfangenen Lohne das Gut gekauft. Dieser 
Mann soll jetzt (1872) noch zu Gmünd in Württemberg leben.“ Der 
Fall war leider bis 1873 wohl verjährt? So etwas sollte von 
Rechts wegen eigentlich nie verjähren. Allein — da ist schon wieder 
der höhnische Geist! Tucher schrieb anfangs 1875 an einen Hause— 
cianer in Danzig, daß der zu Gmünd in Württemberg als Winkel— 
advokat lebende Mann, den der Volksmund (27) als Mörder Kaspar 
Hausers bezeichnet, der auch nach wichtigen Indizien der Gefangen— 
wärter gewesen sein soll, nicht Kaspar, sondern Johann Jakob 
Friedrich Müller heißt. „Hauser aus Falckenhauser (so) bleibt doch 
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