Objekt: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1926/27 (1. April 1926 bis 31. März 1927) (1926/27 (1927))

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Schulwesen, Kunst und Wissenschaft 
leihebetrieb wurde im Februar auf das moderne Buchkarten-System umgestellt, das vorher schon 
in den Zweigstellen und in der Musikbücherei erprobt worden war. 
Der Druckkatalog über Technik liegt fertig vor und wäre schon im Berichtsjahr in Druck ge— 
geben worden, wenn die dazu nötigen Mittel nicht bei der 10⸗prozentigen Kürzung des Etats hätten 
gestrichen werden müssen. Ein neuer systematischer Katalog über Erdkunde wurde hergestellt. 
Die Zweigstelle J (Herschelschulhaus) hat 5312 (2981) Bände ausgegeben, die Zweigstelle II 
Mögeldorf) 4318 (1624) und die Zweigstelle III (Schniegling) 2293 (Vorjahr nur M Jahr, 518 
Bände). Als Zweigstelle IV ist die Bücherausgabe im Schulhaus der Siedlung II (GBuchenbühl) neu 
hinzugekommen, die früher als Privatunternehmen der dortigen Lehrer von der Bücherei nur unter— 
stützt worden war. Dort wurden 434 Bände ausgegeben. 
Von der Blindenbücherei wurden 631 Bände (im Vorjahr 1264) neu erworben. Aus— 
geliehen wurden 2675 (2610) Bände, darunter 467 (485) Bände Musikalien. Unter 409 (350) Ent— 
leihern waren 14 (19) Kriegsblinde. Auf Bayern außerhalb Nürnbergs trafen 81 (71), auf das übrige 
Deutschland 232 (191) Leser, 25 wohnen im Ausland Gsterreich, Elsaß-Lothringen, Tschechoslowakei, 
Schweiz, Luxemburg, Ungarn). 
Für die Musikbücherei wurden 733 (im Vorjahr 1432) Stück Bücher und Musikalien 
neu angeschafft. 387 (499) Leser haben sich neu eingetragen, ausgeliehen wurden 13 129 (7299) Bände. 
XI. Finanzwelen. 
Bericht über das Haushaltsjsahr 1925/26. 
1. Allgemeines. 
Das infolge der ungünstigen Verhältnisse Jahre hindurch erfolglos gebliebene Bestreben der 
städtischen Finanzverwaltung, die gemeindliche Wirtschaftsführung schon vom Beginn des Rechnungs— 
jahres an auf den neuen Haushaltsplan zu stützen, ließ sich für das Rechnungsjahr 1925/26 zum ersten 
Male wieder verwirklichen. Die Vorarbeiten konnten so frühzeitig aufgenommen werden, daß die Be— 
ratung des Haushaltplanes in den Sitzungen des Finanz- und Wirtschaftsausschusses vom 23., 24. und 
25. März und die Verabschiedung durch den Stadtrat am . April 1925 ermöglicht wurde. 
In der äußeren Form wurden die einzelnen Voranschläge zum ersten Male wieder durch An— 
merkungen erläutert, die über die verwendeten Berechnungsgrundlagen und sonstigen Unterlagen 
sowie über die wichtigsten Gebühren usw. Aufschluß geben, ferner durch die Beifügung verschiedener 
Nachweisungen und Übersichten, insbesondere über die Personalverhältnisse und den Vermögens- und 
Schuldenstand. Dagegen fehlt die in früheren Jahren beigegebene Rechnungsspalte des zuletzt abge— 
schlossenen Rechnungsjahres; die Aufstellung eines Jahresabschlusses für das in Betracht kommende 
Rechnungsjahr (1923/24) war nicht möglich, da die Rechnung während der ersten 3 Vierteljahre in 
Papiermark, während des letzten Vierteljahres aber bereits in Rentenmark geführt wurde. 
Der Abschluß des Haushaltplanes ergab in Einnahmen und Ausgaben 72134 832 RA gegen 
58 696 433,47 R⸗A im Vorjahre, also eine Mehrung von 20 438 418,53 RAA. Diese beruhte zu einem 
nicht unerheblichen Teil auf der Erhöhung der persönlichen Ausgaben, im übrigen auf der Steigerung 
der Sachkosten und beträchtlichen Mehraufwendungen, die Hoch- und Straßenbau, hauptsächlich aber 
die Wohlfahrtspflege erforderten. Bei der Steigerung des Personalaufwandes ist zu berücksichtigen, 
daß, wie im Vorjahrsbericht bereits erwähnt, dem Haushaltplan für das vorangegangene Jahr noch 
die ganz ungenügenden Goldmarkgehälter und -Töhne zugrunde lagen, die bei der Wiederanbahnung 
stabiler Verhältnisse bewilligt worden waren und im Laufe des Jahres 1924 in rascher Folge wieder— 
holt erhöht werden mußten. 
Der Haushaltplan konnte nur unter Überwindung großer Schwierigkeiten ins Gleichgewicht 
gebracht werden, da die Zusammenstellung der durch die einzelnen Dienststellen vorgelegten Ent— 
würfe zunächst einen sehr erheblichen Fehlbetrag ergab. Erst durch starke Einschränkung der Ausgaben 
und Anspannung der Einnahmen bis zur vertretbaren Höchstgrenze ist es schließlich nach vielen 
Besprechungen mit den Referaten und Dienststellen in dreitägiger Beratung des Finanzunteraus— 
schusses gelungen, den Entwurf abzugleichen. 
Besondere Schwierigkeiten verursachte die Bemessung der Steuereingänge. Die bisherige Re— 
gelung des Finanzausgleichs zwischen Reich, Ländern und Gemeinden trat khach dem Gesetze am
	        
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