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Damen Zutritt an diesem Hofe zu gewähren; die Männer
werden es schwer finden, sie im Zaume zu halten.“
„Unbedacht“ — das war in der That Stephanie!
Treffender kann man sie nicht charakterisiren; die Campan
scheint voraus gesehen zu haben, daß Leichtsinn, Launen
und ein ungeregelter Stolz dem künftigen Gemahl ihrer
Elevin viel zu schaffen machen würden.
Stephanie war als sie St. Germain verließ ein nur
oberflächlich erzogenes, eigentlich ein verzogenes Kind; sie
hatte in den Tuilerien so viel Flimmer und Schimmer
gesehen, man hatte für sie in Saint-Germain so viel
Rücksichten gehabt, sowohl seitens der Lehrerinnen als
seitens der Schülerinnen, daß sie gewiß in ihrem
Innern dachte, sie müsse doch sehr einfältig sein, wollte
sie sich mit dem Lernen —, das Lernen von Tänzen aus
genommen — viel quälen.
Viel lernte Stephanie also nicht; später, erst nach
ihrem Austritt aus der Pension, machte sie ausgiebige
Studien und zwar im — Kokettiren. Während ihrer
Pensionatszeit, inmitten ihrer Gespielinnen, hatte sie sich
schon als sehr lebhaft, etwas eingebildet, schelmisch, stets
und über Alles lachend, erwiesen. Sie hatte sich un—
zweiselhaft zu einer anmuthigen, ja verführerischen jungen
Dame entwickelt, im Uebrigen aber war, wie die große
Welt es ja nicht anders will, alles an ihr Schein.
Stephanie hatte blondes, goldfarbig schillerndes Haar
und Augen von saphirhellem Blau.
„Ich habe wenige Frauen in meinem Leben gekannt,“
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