Volltext: Führer durch Nürnberg anläßlich des XII. Deutschen Bundesschiessens

höne nördlbeh 
en Hof u u— 
hüre gehnn, 
dbild de 
s in Jirr 
pilchauel 
—— 
n Als— dn 
Stelle des chemals hier beßndlichen Fünferhauses wird jetzt der Neu-— 
bau eines städtischen Amtsgebäudes aufgeführt. Wir wenden uns 
jetzt südlich zu den älteren Teilen des Rathauses, die in ihrer ursprüng- 
sichen Gestalt als Privathäuser noch deutlich erkennbhar sind. Die 
qiche Fagade der »Ratsstube« zeigt eine interessante spätgotische 
Architektur von Hans Beheim d. à. Am weitesten nach Süden präsentiert 
ich dann die Ostfront des Saalbaus (1332 -1340) mit gotischem Chörlein 
und grossem Rundbogenfenster. Finstere Durchgänge führen daneben in 
den Fleineren Hof mit reizendem spätgotischem Chörlein und in den 
grösseren Hof, der nur z2u einem Teile von der Hof-Faqçqade der spãt- 
gotischen Bauten, im übrigen von dem schönen Renaissancebau und 
dom Teil auch von dem Neubau des Rathauses umgeben ist. Im 
grossen Rathaushof ein niedlicher bronzener Brunnen von Pancraz 
abenwolf (1557)) Vom kleinen Hof führt eine Stiege in das ehe- 
malige Lochgefüngnis, unteérirdische Verliesse oder »Prisaunen«, die 
sich unter dem ganzen Rathaus hinziehen. Hier auch die alte Folter- 
kammer. Von dem Lochgefängnis führen unterirdische Gänge 2zur 
Burg und ins Freie hinaus, sind aber jetzt meist in sehr verfallenem 
Zustande, wenn auch noch zum Teil gangbar. 
Die Sebalduskirehe. Der älteste Teil ist die zwischen den 
peiden 77 Meter (wie die der Lorenzkirche) hohen Türmen gelegene Löffel- 
holæsche oder Peterskapelle, deren romanischer Bau womöglich noch in das 
12., sicher in das 13. Jahrhundert zurückversetzet werden muss. Die 
beiden Türme mit ihbren Portalen und unteren Stockwerken, dann das 
Mittelschiff gehören gleichfalls noch der Epoche des Ubergansgstils 
an, während die oberen Stockwerke der Türme und der Chor rein 
gotisch sind. So zeigt die 84 Meter lange und 28 Möeter Preite 
Firche die Entwicklunß des Baustils vom 12. -15. Jahrhundert, der 
grosse Reichtum der Schitektonischen und bildnerischen Formen lässt 
die hin und wieder sich zeigenden Unregelmässigkeiten gern über⸗ 
sehen. Mit der Betrachtung des Ausseren beginnend, sehen wir 
im Bogenfelde der Thüre des südlichen Turms eéin vorzügliches 
Relief, die Kreuzprobe der heiligen Helena, und daneben die Statue 
des heiligen Christoph, von Héinrich Schlüsselfelder 1442 gestiftet, 
eine Arbeit angeblich des Hans Decker. Uber dem Mittelfenster der 
Peterskapelle ist ein von der Familie Stark 1482 gestiftetes Kruzifix, eines 
der àaltesten Nurnberger Gusswerke, das dem Hermann Vischer d. ä. 
zugeschrieben wird. Der Sage nach ist es von Gold oder Silber und 
wurde geschwärzt, um nicht die Blicke raubgieriger Kriegsvölker darauf 
u ienten, Daven nannte man die Nürnperger spöttiseh »Herrgott- 
chrerc. 2u einem Teile übrigens wurde es in der That im dreissig- 
jährigen Kriege geschwärzt. Die sog. Schauthüre an der Südseite des 
Langhauses ziert ein gutes Hochrelief, das jüngste CGericht, vermutlich 
von Adam Krafft, dessen künstlerisch am höchsten stehende Arbeit 
wohl das gegenüber dem Rathaus in einer Pfeilernische befindliche 
Schreyer-Landauersche Grabdenkmal, von Sebald Schreyer 1492 ge- 
stiftet, bildet. Es ist ein vorzügliches Werk, das in seinem Haupt- 
teile die Grablegung Christi mit den herrlichen Figuren von Joseph 
n imathia,“ Nkodemus und Maria darstellt, die Nebenseiten
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.