Volltext: Führer durch Nürnberg anläßlich des XII. Deutschen Bundesschiessens

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nur 380 Armbrust-, dafür aber 200 Büchsenschützen in Dienst 
genommen. Nach der Stadtrechnung von 1520 bestellte man 
nur Büchsenschützen, 79 Mann. 
Wir kommen jetzt endlich zu diesen, den Vorfahren 
der heutigen Hauptschützengesellschaft Nürnberg. Man weiss, 
dass die Féuerwaffen etwas vor der Mitto des 14. Jahrhunderts 
zuerst in Deutschland bekannt wurden. Erst von bescheidener 
Grôsse, wuchsen sie bald zu bedeutenden Dimensionen an, 2u 
jonen bekannten Geschützkolossen, von denen auoh Nürnberg 
schon 1388 éin stattliches Bxemplar, die Kriemhbild, die von 
12 Pferden gezogen wurde, aufzuweisen hatte. Zu demselben 
Jahre hören wir dann aber auch von Handbücohsen, von denen 
bei joder Abteilung, bei jedom Sturm, wie man es hiess, des 
für einen Auszug vorbereiteton Nürnbergischen Aufgebots 
10 Stiiohk, zusammen demnach 80 Stück, vorhanden sein sollten. 
Ihre Zahl war also damals noch sehr gering, und verschwand 
wohl fast neben der der Armbrust. Sie nahm aber rasch zu, 
denn im Februar des Jahres 1480 érfahren wir, dass der Rat 
158 Büchsenschützen — genau wie bei den Armbrustschützen 
gegen ein kleines Wartegeld — in seine Dienste nahm. Beide 
„Rotten“, Büchsen- wie Armbrustschützen, erhielten seitdem 
die gleiche Summe als „Zusteuer“ z2u den Kleinoden, um die 
sie an den Sonntagen zu schiessen pflegten. 
Doch schon das Jahr vorher, im April 1429, hatte eéine 
Art Festschiesssen mit der Bücdhse statbgefunden. „Item 
dedimus 12 Gulden neu den Gesellen, die mit der puchsen 
schiessen u. s. w.“ heisst die bedeutsamo Notiz in der Stadt- 
rechnung. Damit stimmt auch die Nachricht éines glaub- 
würdigen späüteren Chronisten, des Ratsschreibers Müllner, 
deom so manche uns jetzt verloren gegangeneée Urkunde zu 
Goebote stand, dass man nämlich im Jahre 1429 zuöerst ange- 
fangen habe, „mit der Büchsen zum Ziel zu schiessen.“ Wenn 
wir dann weiter hören, dass der Rat 1480 éinen kleinen Be— 
trag ausgab, „von der Ordnung wegen der Büchsenschützen“ 
- wurde diese schon damals schriftlich aufgesetat, so war es viel- 
leicht der Lohn des Schreibers — so dürfte die in der Haupt- 
schutzengesellschaft Nürnberg bis zum heutigen Tage unter— 
haltene Tradition wohl nicht zurückzuweisen sein, dass die 
Gesellschaft im Jahre 1429 gegründet worden sei. Damit 
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