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bereitet und poliert“ war. Dass bei der bekannten
Berühmtheit und Güte der Nürnberger Plattnersachen
andere auswärtige Gewerbe gern ihre Arbeiten für
Nürnberger ausgeben wollten, ist nur zu leicht er-
klärlich. So scheint es in Fürth der Fall gewesen zu
sein; denn am 5. X. verlässt der Rat: man soll mit den
geschwornen handeln und ratschlagen, wie mit ainem
N oder sunst ainem sondern zeichen ein sonnderung und
undterschaid zemachen oder auffzeslagen sei, damit
es vor der Fürter zaichen kandtlicher werd (1325).
Bezeichnend für die damaligen Verhältnisse, dass
nicht das Fürther, doch sicher unbedeutendere Hand-
werk zu einer Änderung veranlasst werden konnte,
sondern das alte, berühmte Nürnberger Handwerk sich
dazu verstehen musste. Das Missliche dieses Ver-
hältnisses scheint dem Handwerk zu Bewusstsein ge-
kommen zu sein dadurch, dass zwei Nürnberger har-
nisch und zeug, so zu Fürt gemacht wirdet und nicht
rechtvertig ist, vorlegen und kaufen. Die Plattner
bitten den Rat, dies abzustellen, und dieser verbietet
es den beiden, Mathesen Knyelin und Cunraten Imlannd.
Zum Verständnis der folgenden Ereignisse sei
daran erinnert, dass wir uns in den Jahren befinden,
in denen die Anfänge der Reformation und die Vor-
boten des Bauernkrieges auch Nürnberg in eine Pe-
riode der Unsicherheit, des Schwankens und der Gegen-
sätze hineinbrachten. Nebenher läuft wieder einmal
eine ernstlichere Lokalfehde, welche unter dem Namen
der „Absberger“ bekannt ist. Alle diese politischen
Schwierigkeiten scheinen nun ausserdem ein Stadt-
regiment angetroffen zu haben, welches dem Ernst
und den Aufgaben der Lage nicht in jeder Beziehung
gewachsen war. So energisch und zielbewusst ja auch
einige Herren gerade sich an den geistigen und re-