fullscreen: Studien zur Nürnberger Waffenindustrie von 1450-1550

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neuen Jahrhunderts nämlich macht sich eine allgemeine 
Bewegung zu Erlangung grösserer Selbständigkeit bei 
den Handwerkern geltend, so dass die Polierer jeden- 
falls mit der Sympathie anderer nicht direkt beteiligter 
Kreise gerechnet haben. Aus der ungewöhnlich schroffen 
Art des Vorgehens von seiten des Rats lässt sich 
ferner auf die Bedeutung schliessen, welche dieser 
dem Vorfall beimass. Dass also dieser Weg, ihren 
Wünschen geneigteres Gehör zu verschaffen, nicht der 
richtige war, mussten die Polierer bald einsehen. Und 
ich gehe wohl nicht fehl, dass eben diese Vorkomm- 
nisse mitgewirkt haben, um die Angelegenheit im 
Sinne der Plattner weiter zu fördern. Im Jahre 1520 
sehen wir sie. beim Rat um ein Palierrad am Tutschethai 
um Zins nachsuchen, ein Begehr, das der Rat aller- 
dings ablehnt. 7. III: den platnern ist abgeleynt, inen 
am Tutschethai ein palierrad umb zins zu vergönnen. 
Die älteren Poliermühlen dürften in dem schon ge- 
nannten Wöhrd zu suchen sein, es wäre also hier das 
Bestreben erkennbar, noch an einem anderen Platze 
Gelegenheit für einen Betrieb im grossen (vielleicht 
genossenschaftlich?) zu erlangen. Mögen gewerbe- 
polizeiliche Bedenken oder Erwägungen innerpolitischer 
Natur massgebend gewesen sein, kurz der Rat lehnt 
ab, und zwar mit dem bemerkenswerten Zusatz: und 
ist dem paumeister bevolhen, das er die reder des- 
selben orts soll lassen abheben und in die Peundt 
schaffen. Besorgte der Rat auch von den Plattnern 
aktiven Widerstand etwa durch selbständige Okkupa- 
tion der versagten Anlage? (H. 1242). 
Bis zum Ende der Periode meiner Untersuchung 
zieht sich die Rivalität zwischen den beiden Handwerker- 
gruppen. Noch am 5. IV. 1548 verlässt der Rat, dass 
betreffs der Petition von seiten der Plattner um eine
	        
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