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Hans Sebald Beham wurde 1500 zu Nürnberg geboren*).. Es
ist kein Grund vorhanden, die von dem Kupferstecher Matthis
Quad von Kinckelbach?) und von J. G. Doppelmayr®) gebrachte
Nachricht, dass Hans Sebald und sein Bruder Barthel Dürers un-
mittelbare Schüler waren, zu bezweifeln*). Johann Neudörffer be-
stätigt in seinen Nachrichten von den vornehmsten Künstlern und
Werkleuten ete., 1546 (Nürnberg 1828) S. 40 diese Nachricht,
wenn auch indireet, indem er von den beiden Beham sagt: „Diese
sind mit obgedachtem Pentzen auferzogen und in gleicher Uebung
Jes Mahlens, Reissens und Stechens sehr berühmt gewesen.“ In
dem von Dr. A. Andresen mitgetheilten, aus Neudörffers Hand-
schrift entnommenen Verzeichnis®) heisst es: „Georg Pentz Mahler:
Dieser ist auferzogen worden, und auch gleicher übung gewesen,
mit Sebald und Bartel den Böhmen,“ etc.
Unzweifelhaft bezieht sich folgende Notiz, welche J. Baader
nach einer Urkunde des königl. Archivs in Nürnberg gibt®), auf
Georg Pencz: „In demselben Jahre (1524) heiratete Dürers Ge-
hilfe oder wie er genannt wird; sein „knecht‘“ Jörg seine (Dürers)
Magd”). Er wurde als Bürger aufgenommen und zahlte dafür 2 fl.“
Auch dass Hans Sebald beschuldigt werden konnte, Dürers
begonnenes Manuscript von der Proportion der Ross entwendet zu
haben, beweist, dass er in Dürers Hans vertraut war und als dessen
Schüler dort aus- und einging.
:) Die Umschrift auf dem von Beham selbst verfertigten Porträtmedaillon,
welches in der Kunstkammer in Berlin aufbewahrt wird, lautet: SEBOLT.
BEHAM. MALLER. XXXX. IARALT. M. DXXXX.
°) Teutscher Nation Herligkeitt. Ein aussfuhrliche beschreibung
des gegenwärtigen alten, vnd vhralten Standes Germanig, etc. Durch Matthis
Quaden von Kinckelbach. Gedruckt zu Cöln am Rhein. In verlegung Wilhelm
Lutzenkirchens. Im Jahr MDCIX. 4°, Seite 4:0.
3) Historische Nachricht von den Nürnbergischen Mathematicis und Künst-
lern, etc. Nürnberg 1730.
+‘) Rosenberg sagt S. 5: „Neudörffer, der von den älteren Kunstschrift-
stellern die meiste Glaubwürdigkeit verdient, spricht sich über den Lehrmeister
der Beham nicht aus. Ihre Werke geben uns jedoch genügende Aufklärung
über ihr Verhältnis zu Dürer, so dass wir nicht anstehen, sie unter seine Schüler
im weiteren Sinne (!) zu rechnen.“
5) Von Kunstlichen Handwerken Die Zu allen Zeiten sonderlich in der
Statt Nürmberg Sich enthalten haben. (Verzeichnus Berühmter Kunstarbeiter
zu Nürmberg, gezogen aus weyl. Joh. Neudörffers Rechenmeisters daselbsten
Beschreibung anno 1547.) Naumanns Archiv für die zeichnenden Künste, XII.
Jahrgang 1866, S. 37 f£.
5) Beiträge zur Kunstgeschichte Nürnbergs I, 8. 9.
| 7) Vielleicht die Susanna, welche mit Dürer und seiner Frau die Reise in
die Niederlande machte und die auch zu dem von den Malern in Antwerpen
Dürer zu Ehren gegebenen Gastmahl eingeladen wurde. Von ihr bemerkt noch
Dürer (Reliquien S. 83): „Item mein Weib und mein Mägdlein (Susanna) haben
einen Tag in herr Tomasius hauss gessen,“ etc. Ihr Bildnis, von Dürer auf
weissem Papier, mit wenigen, aber, wie Heller sagt (S. 61), sicheren Strichen
yezeichnet, war im Besitz von C. G. Börner in Leipzig. — Das Porträt des
Te Teen Ex das seiner Frau rühren von einem unbekannten Stecher her. (Bartsch
pp. 1 u. 2.
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